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Wirtschaft: Airbus: Dasa schafft 4000 zusätzliche Jobs - Aber Naturschutzgebiet muss weichen

Auf der platten Wiese in Hamburgs Südwesten montiert die Dasa schon seit 1993 Airbus-Flugzeuge. Nun sollen es mehr werden als je zuvor: Weil der Löwenanteil der A3XX in Frankreich gefertigt wird, verlegt das Unternehmen die Endmontage sämtlicher kleiner Airbus-Modelle nach Norddeutschland.

Auf der platten Wiese in Hamburgs Südwesten montiert die Dasa schon seit 1993 Airbus-Flugzeuge. Nun sollen es mehr werden als je zuvor: Weil der Löwenanteil der A3XX in Frankreich gefertigt wird, verlegt das Unternehmen die Endmontage sämtlicher kleiner Airbus-Modelle nach Norddeutschland. Zusätzlich zu den Modellen A319 und A321 werden demnächst auch die A320, die bisher in Toulouse gefertigt wurde, und ab Herbst 2001 die A318 "made in Hamburg" sein. Um diese Verlagerung hatte es lange Zeit Tauziehen zwischen Deutschen und Franzosen gegeben. Für die Pläne ist eine neue Endmontagelinie nötig, denn schon derzeit platzen die Hallen an der Elbe aus allen Nähten. Bislang verdienen rund 7600 Menschen im Hamburger Werk ihre Brötchen - Dasa-Angaben zufolge soll die A3XX-Entscheidung 2000 zusätzliche Jobs bei Airbus in Hamburg und weitere 2000 bei den Zulieferern schaffen.

Vom neuen Flugzeug A3XX werden den EADS-Angaben zufolge in den Werken Stade und Finkenwerder Teile des Rumpfs und das Seitenleitwerk gebaut. Mit einem Transportjet werden die Komponenten dann nach Toulouse geflogen, wo sie zusammen mit den Airbus-Teilen aus den anderen Partnerländern Großbritannien und Spanien zur A3XX zusammengeschraubt und -geschweißt werden. Anschließend kehrt der Flieger nach Hamburg zurück, wo er die Innenausstattung sowie den finalen Anstrich bekommt. Dieser aufwendige Bauteile-Tourismus findet bislang schon bei den anderen Airbus-Typen Anwendung. Dann endlich kann der Flieger den Liniendienst aufnehmen: Kunden aus Europa und dem Mittleren Osten können ihren Jet in Hamburg in Empfang nehmen, die übrigen werden in Toulouse bedient.

"Eine tolle Nachricht" fand Bürgermeister Ortwin Runde die Entscheidung und sprach von einem "historischen Tag". Sein Wirtschaftssenator Thomas Mirow (beide SPD) sagte, Hamburg habe sich damit als einer der drei großen Standorte im weltweiten Flugzeugbau etabliert. Zähneknirschen herrschte hingegen bei den Umweltverbänden: Nun steht fest, dass ein einmaliges Naturschutzgebiet nahe des Werkes weichen muss, um die Hallen zu vergrößern und die Startbahn zu verlängern.

brö

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