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Wirtschaft: Airbus legt den Spargang ein

Höhere Entwicklungskosten und eine geringere Nachfrage nach Airbus-Flugzeugen werden nach Einschätzung des europäischen Rüstungs- und Luftfahrtkonzerns EADS die Ertragslage im laufenden Geschäftsjahr beeinträchtigen. Allein die Entwicklung des neuen Großraumflugzeugs A 380 würden in den Jahren 2000 bis 2006 mit vier Milliarden Dollar zu Buche schlagen, teilte EADS am Mittwoch mit.

Höhere Entwicklungskosten und eine geringere Nachfrage nach Airbus-Flugzeugen werden nach Einschätzung des europäischen Rüstungs- und Luftfahrtkonzerns EADS die Ertragslage im laufenden Geschäftsjahr beeinträchtigen. Allein die Entwicklung des neuen Großraumflugzeugs A 380 würden in den Jahren 2000 bis 2006 mit vier Milliarden Dollar zu Buche schlagen, teilte EADS am Mittwoch mit. Die Konzernführung geht gleichwohl davon aus, dass "die operative Ergebnisqualität im Kerngeschäft" erhalten bleibe, sagte ein Sprecher. An den Börsen wurden die Nachrichten mit Kursgewinnen quittiert. Gegen den Trend konnten EADS-Aktien zeitweise um rund 1,3 Prozent auf über 13 Euro zulegen.

Immerhin kann das Unternehmen auf ein Rekordjahr zurückblicken. Wie die beiden Konzernchefs Philippe Camus und Rainer Hertrich am Mittwoch erklärten, konnte der Konzern seine Position im vergangenen Jahr auf dem Weltmarkt festigen. Dabei erzielte das deutsch-französisch-spanische Gemeinschaftsunternehmen einen höheren Umsatz als erwartet. Mit Ausnahme der Raumfahrt seien alle Sparten deutlich gewachsen.

Mit einem Umsatz von 20,5 Milliarden Euro (plus 38 Prozent) trug der Bereich Airbus den Löwenanteil zum Konzernumsatz bei. Ohne diesen Bereich, der erstmals konsolidiert wurde, betrug das Umsatzplus im Konzern nur zehn Prozent. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) habe um mindestens 15 Prozent auf rund 1,6 Milliarden Euro zugelegt. Die genauen Zahlen sowie einen Ausblick auf das laufende Jahr will EADS am 18. März am Firmensitz in Amsterdam veröffentlichen.

Der Auftragseingang kletterte im vergangenen Jahr um 23 Prozent und erreichte 60,2 Milliarden Euro. "Unser Auftragsbestand entspricht nun einer Produktionsauslastung von mehr als sechs Jahren", sagten Camus und Hertrich. Allerdings hatten sie bereits angekündigt, dass die Zahl der ausgelieferten Airbus-Flugzeuge im laufenden Jahr von 325 im vergangenen Jahr auf bis zu 300 zurückgehen könne.

EADS will den Rückgang bei Airbus vor allem durch Kosteneinsparungen und eine Umstrukturierung der Raumfahrt-Sparte abfedern. Allein bei Airbus sollen in diesem Jahr 600 Millionen Euro eingespart werden. Zudem soll der neue Vorstandschef der EADS-Tochter Astrium, Antoine Bouvier, innerhalb der nächsten Monate einen Plan zur Sanierung des Satellitengeschäfts erstellen.

Wie es im Übrigen hieß, habe EADS mittlerweile Synergien von 100 Millionen Euro aus der Fusion realisiert und damit die eigene Vorgabe um 60 Prozent übertroffen. Airbus und Konkurrent Boeing teilen sich den Weltmarkt für zivile Flugzeuge mit über 100 Sitzen.

mwb, HB

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