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Wirtschaft: Aktien auf Pump: US-Anleger finanzieren ihre Wertpapiere vorsichtiger

In den USA lässt der Aktienkauf auf Pump nach. Nach Angaben der New Yorker Börse gab das Volumen der ausstehenden Wertpapierkredite von Kunden der Nyse-Brokerhäuser im Dezember um 9,3 Prozent gegenüber dem Vormonat nach.

In den USA lässt der Aktienkauf auf Pump nach. Nach Angaben der New Yorker Börse gab das Volumen der ausstehenden Wertpapierkredite von Kunden der Nyse-Brokerhäuser im Dezember um 9,3 Prozent gegenüber dem Vormonat nach. Das war der dritte Rückgang in Folge. Das Volumen lag im Dezember bei insgesamt 198,79 Milliarden Dollar - deutlich unter dem Spitzenwert im März mit 278,53 Milliarden Dollar. Zudem ist der Anteil der Wertpapierkredite an der gesamten US-Marktkapitalisierung im Dezember auf 1,22 Prozent gefallen, hieß es beim Informationsdienst Trim Tabs. Im März hatte dieser Indikator für Aktienspekulation noch bei einem Rekordwert von 2,3 Prozent gelegen. Dass das Volumen der Wertpapierkredite im März seinen Höhepunkt erreichte, kommt nicht von ungefähr. Im März notierte der Nasdaq-Index auf Rekordhoch. Nach Ansicht von Analysten lief die Entwicklung des technologielastigen Nasdaq-Index parallel zu der des Kreditvolumens, weil sich die Spekulationsgeschäfte der Anleger auf Technologiewerte konzentrierten. Viele Investoren hatten damals Kredite aufgenommen, um neue Wertpapierkäufe zu finanzieren. Als Sicherheit boten sie ihre Depotbestände. Als der Wert ihrer Depots zusammenschmolz, mussten viele Anleger Aktien verkaufen, weil ihre Sicherheiten nicht mehr ausreichten.

Der jetzige Rückgang des Kreditvolumens gilt als Zeichen, dass der Kursverfall zu Ende geht. "Der Boden ist erreicht, wenn das Volumen der Wertpapierkredite schneller fällt als der Markt", meint Charles Biderman von Trim Tabs. Während das Kreditvolumen im Dezember um 9,3 Prozent zurückgegangen war, fielen die Kurse an der Nasdaq nur um 4,9 Prozent. Nicht nur Kleinanleger mussten Geld nachschießen. Eines der prominentesten Opfer war Bernie Ebbers, Chef der Telefongesellschaft Worldcom. Das Unternehmen lieh Ebbers 75 Millionen Dollar und bürgte für weitere 100 Millionen Dollar, damit Ebbers Sicherheiten für seine Wertpapierkredite bieten konnte.

nks

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