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Wirtschaft: Aktien zu Schnäppchenpreisen sollte intensiv geprüft werden

Kursgewinne von 150 oder 200 Prozent seit Jahresbeginn sind am Neuen Markt keine Seltenheit. Gleich neun Unternehmen glänzen mit einer Performance von über 100 Prozent.

Kursgewinne von 150 oder 200 Prozent seit Jahresbeginn sind am Neuen Markt keine Seltenheit. Gleich neun Unternehmen glänzen mit einer Performance von über 100 Prozent. Doch wie sieht es mit den Verlierern aus? Sind die Aktien zu Schnäppchen-Preisen zu erwerben? Die Antworten fallen verschieden aus.

Mehr als 50 Prozent hat der Sicherheitssoftware-Spezialist Utimaco seit Januar verloren. Grund dafür sind enttäuschende Halbjahreszahlen und schlechte Auslands-Ergebnisse. Doch nach dem Kursverfall raten Analysten dazu, Positionen aufzubauen. Sal. Oppenheim ist optimistisch, dass Utimaco die Probleme bewältigen werde. Die Produkte gelten nach wie vor als innovativ. Unerwartet schlechte Ergebnis- und Umsatzzahlen sind auch bei CPU der Grund für den rasanten Absturz. Hinzu kommt noch die Entscheidung der Deutschen Börse, CPU am 16. Juni aus dem Nemax-50-Index herauszunehmen. Seitdem befasst sich kaum noch ein Analyst mit dem kleinen Unternehmen. Der Entwickler und Vertreiber von standardisierter Transaktionssoftware für Finanzdienstleister birgt allerdings Fantasie: Voraussichtlich Ende des Jahres beginnt CPU damit, verschiedene Beteiligungen und Tochtergesellschaften an die Börse zu bringen. Kurspotenzial birgt auch Ixos Software. Nach einer Gewinnwarnung im März verlor die Aktie mehr als die Hälfte ihres Wertes. Für Irritationen sorgten dann Meldungen, Großaktionäre hätten noch kurz zuvor Aktienpakete zu deutlich höheren Kursen verkauft. Der Spezialist für Dokumenten-Management-Systeme ist nach Ansicht der BHF-Bank mit 26 Euro fair bewertet. Goldman Sachs stuft die Aktie als "Market Performer" ein und setzt das Kursziel auf 36 Euro. Damit ergibt sich eine knapp 80prozentige Kurschance.

Wer bei allen gefallenen Engeln jetzt gute Chancen zum Einkaufs-Chancen zu erkennen glaubt, sollte allerdings vorsichtig sein. "Viele Titel stehen nicht zu unrecht da unten", sagt Andreas Köchling von der Landesbank Baden-Württemberg. Oft sind es grundsätzliche Mängel im Management oder eine unklare Strategie, die eine Aktie abtauchen lassen. Und solche Probleme lassen sich meist nicht kurzfristig beheben. Ob eine Erholung überhaupt möglich ist, bleibt ungewiss.

som, nac

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