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Murdoch

© dpa

Aktienkauf: Medienmogul Murdoch steigt bei Premiere ein

Rückkehr auf den deutschen Markt: Der 76-jährige Rupert Murdoch ist neuer Großaktionär des Bezahlsenders Premiere. Bereits zu Zeiten von Leo Kirch war er schon einmal Aktionär beim Pay-TV-Sender.

Ein mit Murdochs News Corp. verbundenes Unternehmen kaufte den Anteil von 14,58 Prozent vom Kabelnetzbetreiber Unitymedia. Der Kaufpreis betrug 287 Millionen Euro in bar oder 17,50 Euro pro Aktie, wie Unitymedia mitteilte. Mit dem Geschäft gelingt Murdoch nach mehreren Anläufen der Wiedereinstieg in den deutschen Medienmarkt.

"Wir sehen noch großes Potenzial im deutschen Pay-TV-Markt und sind davon überzeugt, dass der Zeitpunkt für eine Beteiligung am führenden deutschen Anbieter Premiere jetzt ideal ist", so Murdoch. Pay-TV gehört zu den Kernaktivitäten der News Corp. Premiere ist mit mehr als vier Millionen Abonnenten der führende Anbieter von Bezahlfernsehen in Deutschland und Österreich.

Abschied durch Kirch-Pleite

Vor allem in Großbritannien und Italien liegt Murdoch beim Pay-TV bereits vorn. Auch in den USA und in Australien ist er eine Macht im Mediengeschäft. In Deutschland hatte er bereits mehrfach versucht, Fuß zu fassen. Der Australier mit amerikanischem Pass war Anfang des Jahrzehnts bereits einmal Gesellschafter bei Premiere gewesen. Durch den Zusammenbruch des Medienimperiums von Leo Kirch - zu dem Premiere damals gehörte - musste er sich zunächst wieder vom deutschen Markt verabschieden.

2006 wurde Murdoch zum Schreckgespenst für deutsche Politiker: Er hatte ein Auge auf den TV-Konzern ProSiebenSat.1 geworfen. In der öffentlichen Diskussion gab es scharfen Gegenwind, da dem Medienmogul immer wieder vorgeworfen wird, seine Medienmacht für politische Zwecke einzusetzen.

Premiere: Gleiche Zukunftsvorstellungen

Bei Premiere in München wollte man wenig zum Aktionärswechsel sagen. "Wir sind der gleichen Meinung wie Herr Murdoch, dass es für Premiere ein großes Potenzial im deutschen Pay-TV gibt", sagte ein Unternehmenssprecher. Änderungen auf der Aktionärsebene würden grundsätzlich nicht kommentiert. Die Premiere-Aktien stiegen nach der Ankündigung um rund 20 Prozent. Allerdings erreichten die Titel mit 17,28 Euro nicht den Kaufpreis , den die News Corp. gezahlt hat.

Die Unitymedia NRW GmbH hatte den Anspruch auf den wirtschaftlichen Erlös aus den 16,4 Millionen Aktien der Premiere AG im Februar 2007 von Arena Sport Rechte und Marketing GmbH erworben. Die News Corp. ist neben dem Fernsehmarkt auch in der Filmproduktion aktiv sowie an Zeitungs- und Buchverlagen beteiligt. Im vergangenen Jahr kaufte Murdoch für rund fünf Milliarden Dollar den Wirtschaftsnachrichten-Riesen Dow Jones mit dem Flaggschiff "Wall Street Journal". (imo/dpa)

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