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Wirtschaft: Alles auf eine Karte

Siemens-Schüler punkten mit Crash-Papier

Berlin - Die erste Runde des Planspiels Börse 2008 geht an die „Ladys of Marcel“. Die Vierergruppe aus der elften Klasse der Carl-Friedrich-von-Siemens-Oberschule hat ihr eingesetztes Startkapital in der ersten Woche am erfolgreichsten vermehrt. Der Wert ihres mit symbolischen Euro gefüllten Depots stieg von 50 000 auf 63 012 Euro. Damit setzten sich die Schüler vorläufig auf Platz eins der Börsenteams, die an dem Planspiel von Tagesspiegel und Berliner Sparkasse teilnehmen. Grund für den Spitzenplatz dürfte das riskante Startmanöver sein, das auf eine Anregung ihres Lehrers zurückging. „Er fragte uns: ’Wollt ihr auf Nummer Sicher gehen oder seid ihr bereit, alles auf eine Karte zu setzen?’“, erzählt Gruppensprecher Marcel Barwanietz. „Da haben wir uns für das Risiko entschieden.“

Das Risiko bedeutete: Aktien der am Dax abgestürzten Pleitebank Hypo Real Estate kaufen. „Durch die Rettungsmaßnahmen hat sich die Aktie eine Zeit lang gut entwickelt und wir haben durch den Verkauf einige tausend Euro gewonnen“, sagt der 16-jährige Barwanietz. Danach gingen er und sein Team vorsichtiger vor: Das Depot wurde auf mehrere Werte verteilt, von denen sich einige auch weiterhin gut entwickelten. Bei General Motors habe man einen Gewinn von ein paar tausend Euro mitgenommen. „Leider haben wir den VW-Boom verpasst“, sagt der Gruppensprecher. Mit dieser Aktie setzte das Team rund 5000 Börsenspiel-Euro in den Sand.

Das hektische Auf und Ab an der Börse macht dem Schüler, der seine Zeit sonst am liebsten auf dem Fußballplatz verbringt, offensichtlich viel Spaß. Nebenbei stellt sich sogar ein Lerneffekt ein. „Vorher hatte ich keine Ahnung, was zum Beispiel Hypo Real Estate eigentlich macht, jetzt schaut man schon mal im Internet nach.“ Neben Barwanietz sind drei Mitschülerinnen im Team. Isabelle Ventzke und Tahnee Wenzel helfen bei der Aktienanalyse, Julia Dielert ist für die Berichterstattung in der Schülerzeitung zuständig. Marcel Barwanietz wurde als Börsenspiel-Veteran zum Teamleiter bestimmt. „Ich habe schon letztes Jahr teilgenommen und gar nicht so schlecht abgeschnitten“, sagt er stolz. Deswegen durfte er auch den Teamnamen bestimmen: „Ladys of Marcel“. Gemeinsam mit seinen Ladys will er diesmal am Ende des Spiels ganz oben stehen. avi

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