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Wirtschaft: Allianz verteuert Autohaftpflicht

MÜNCHEN (tmh).Deutschlands Autofahrer müssen nach diversen Rabatten in jüngster Vergangenheit nun wieder mit steigenden Tarifen für ihre Kfz-Versicherung rechnen.

MÜNCHEN (tmh).Deutschlands Autofahrer müssen nach diversen Rabatten in jüngster Vergangenheit nun wieder mit steigenden Tarifen für ihre Kfz-Versicherung rechnen.Der Branchenführer Allianz AG, München, will ab April seine Tarife für neue Autohaftpflichtpolicen um fünf Prozent erhöhen, kündigte der Vorstandschef der Allianz Versicherungs-AG, Reiner Hagemann, bei der Vorstellung des Abschlusses 1998 der Allianz Sachversicherungsgruppe Inland an.Es gebe Anzeichen, daß andere Versicherer diesem Beispiel folgen.Grund dafür sind branchenweite Verluste in der Autoversicherung von im Vorjahr knapp drei Mrd.DM.Am Markt müsse wieder Vernunft einkehren, sagte Hagemann.

Trotz 17 Prozent Marktanteil in der Kfz-Sparte habe die Allianz im Autogeschäft nur ein Defizit von rund 45 Mill.DM hinnehmen müssen.Das zeige, daß der Branchenführer "zwar knapp, aber vernünftig" kalkuliere.Rabattbedingt sei in der größten Allianz-Versicherungssparte rund um das Auto 1998 das Beitragsvolumen zwar um 3,6 Prozent geschrumpft.Zugleich habe die Allianz aber erstmals seit Jahren wieder per saldo Kfz-Verträge hinzugewonnen und versichere nach dem Zuwachs von 134 000 Kfz-Policen hierzulande nun fast neun Millionen Autofahrer.

Probleme erwartet der Sachversicherer dagegen im Luftfahrtgeschäft, durch die Jahr 2000-Umstellung bei Computern und die Bonner Steuerpläne.Bei der Versicherung europäischer Luftfahrtgesellschaften gelte neuerdings unbegrenzte Gefährdungshaftung, was eine "dramatische" Erhöhung des Risikos bedinge.Die Allianz ist skeptisch, an sich nötige, höhere Airline-Prämien am Markt durchsetzen zu können.Das Jahr 2000-Problem hat der Versicherer zumindest im eigenen Haus zwar im Griff.Bei Kunden in den Sparten Haftplicht, Sach- und Technische Versicherungen sowie Transport und Luftfahrt seien aber Schäden durch Computerprobleme möglich, ohne daß die drohende Belastung abschätzbar wäre."Dramatische" Entwicklungen befürchtet Hagemann allerdings nicht.

Hinsichtlich aktueller Steuerpläne erwartet der Allianz-Manager eine Verdoppelung der Steuerzahlungen von zuletzt rund einer Mrd.DM.Grund dafür sei, daß Bonn eine Teilauflösung von Versicherungsrückstellungen verlange, was die Gewinne und damit auch die Steuern erhöhe.Steigende Profite hat die Allianz 1998 noch aus eigener Kraft geschafft.Die Gewinne seien von 1,75 auf 1,88 Mrd.DM gewachsen, sagte Hagemann.Dazu haben sowohl die Kapitalanlagen als auch der Verkauf von Versicherungen beigetragen."1998 war für uns ein erfolgreiches Jahr", urteilte Hagemann insgesamt.Die Beiträge seien jedoch um 1,5 Prozent auf 18,4 Mrd.DM gesunken, was vor allem auf die Kfz- und die Industrie-Sparte zurückgeht.Die laufende Periode bringe wohl stagnierende Umsätze.Trotz Gewinnwachstum sank 1998 bei der Sachgruppe der Beschäftigungsstand.Die Münchner haben um rund 1000 auf noch gut 25 000 Angestellte abgebaut.Die Zahl der Vertreter soll dieses Jahr um 700 erhöht werden.

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