zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Amazon kann Preis für E-Book senken US-Käufer profitieren von Klage der Regierung

New York/Düsseldorf - US-Kunden dürfen sich freuen: Elektronische Bücher werden billiger. Nach der Klage der US-Regierung gegen Apple und fünf führende Buchverlage hat der Online-Händler Amazon angekündigt, die Preise für E-Books wieder senken zu wollen.

New York/Düsseldorf - US-Kunden dürfen sich freuen: Elektronische Bücher werden billiger. Nach der Klage der US-Regierung gegen Apple und fünf führende Buchverlage hat der Online-Händler Amazon angekündigt, die Preise für E-Books wieder senken zu wollen. Branchenkenner gehen davon aus, dass Bestseller bald wieder zum Kampfpreis von 9,99 Dollar angeboten werden könnten. Auch in Europa könnten die Preise fallen. Die EU-Kommission hat – parallel zum Justizministerium in den USA – eine Untersuchung eingeleitet, die prüfen soll, ob es zu Preisabsprachen gekommen ist. Mehrere Verlage seien bereit, sich mit der EU zu einigen, hieß es in Brüssel. Details sind noch nicht bekannt.

Die US-Regierung hatte am Mittwoch eine zivilrechtliche Klage gegen Hachette, Harper Collins, Simon & Schuster, Penguin und Macmillan eingereicht. Wenig später stimmten drei Verlagshäuser einer außergerichtlichen Einigung zu. Apple, Penguin und Macmillan waren dazu nicht bereit.

Amazon geht als großer Gewinner aus der Klage hervor. Das Internet-Kaufhaus, das neben Büchern und E-Books auch das elektronische Lesegerät Kindle verkauft, wird künftig wieder einen größeren Spielraum bei der Preisgestaltung seiner elektronischen Bücher haben. Kritiker fürchten, dass die US-Regierung mit ihrer Klage das Gegenteil von dem erreicht hat, was sie eigentlich wollte: statt den Wettbewerb anzuheizen, könnte er gedämpft werden, weil es kaum jemand mit Amazon aufnehmen kann. Amazons Marktanteil bei elektronischen Büchern liegt Branchenschätzungen zufolge derzeit bei rund 60 Prozent, rund 15 Prozent entfallen auf Apple. 2009, bevor sich die Preissetzung auf dem E-Book-Markt änderte, hatte Amazon einen Marktanteil von rund 90 Prozent.

Die Auswirkung des Preiskampfs auf den deutschen Buchmarkt sind dagegen gering. Hierzulande unterliegen nämlich auch elektronische Bücher der Buchpreisbindung. Das heißt, die Verlage legen den Endverkaufspreis fest. A. Dörner, H.-P. Siebenhaar (HB)

A. Dörner[H.-P. Siebenhaar (HB)]

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false