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Wirtschaft: Amazon setzt mehr um, verdient aber weniger

Starkes Wachstum in Deutschland – Webseite soll mit mehr Inhalten interessanter werden

Berlin/Düsseldorf – Der Umsatz des InternetEinzelhändlers Amazon ist im ersten Quartal 2005 gestiegen, der Nettogewinn des amerikanischen Unternehmens jedoch um 30 Prozent gesunken. In den ersten drei Monaten setzte Amazon zwar 1,9 Milliarden Dollar statt zuvor 1,53 Milliarden Dollar um. Erlöst hat das Unternehmen aber nur 78 Millionen Dollar statt der 111 Millionen Dollar von Januar bis März 2004.

Hintergrund ist eine hohe Steuerzahlung sowie das Mitgliederprogramm „Amazon Prime“. Seit Februar können amerikanische Amazon-Kunden für 79 Dollar pro Jahr einen Express-Dienst abonnieren. Sie zahlen bei Bestellungen keine zusätzlichen Versandkosten mehr, erhalten die Ware aber innerhalb von zwei Tagen garantiert zugestellt. „Amazon Prime“ und andere Versandkostenzuschüsse kosteten Amazon laut Finanzchef Tom Szkutak im ersten Quartal rund 100 Millionen Dollar. Zudem investiert Amazon massiv in Software und Inhalte für seine Webseite.

In seinem Hauptmarkt Nordamerika steigerte Amazon den Umsatz um 21 Prozent auf 1,03 Milliarden Dollar. Das internationale Geschäft (Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Japan, China) legte um 28 Prozent auf 875 Millionen Dollar zu.

Das internationale Geschäft sei vor allem durch Umsätze in Deutschland, Großbritannien und Japan getrieben worden, sagte Amazon-Deutschland-Chef Ralf Kleber. Auch in Deutschland sollen neue Inhalte auf der Webseite angeboten werden. „Den Absatz fördern solche Dienste unmittelbar nicht, aber die Webseite wird attraktiver und häufiger besucht“, sagte Kleber.

Amazon ist zwar immer noch das größte Internet-Kaufhaus der Welt, doch der Konkurrenzdruck wächst. Auch kleine Händler beteiligen sich. Der deutsche Einzelhandelsverband HDE etwa erwartet, dass seine Mitglieder in diesem Jahr 14,5 Milliarden Euro und damit rund 13 Prozent mehr im Internet umsetzen als im vergangenen Jahr. sfu/HB/vis

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