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Wirtschaft: Amazon verdient zum ersten Mal Geld

Der Internethändler Amazon hat im vergangenen Quartal zum ersten mal seit seinem Bestehen einen Gewinn gemacht. Dank eines regen Weihnachtsgeschäfts verbuchte Amazon einen Netto-Gewinn von 5,09 Millionen Dollar.

Der Internethändler Amazon hat im vergangenen Quartal zum ersten mal seit seinem Bestehen einen Gewinn gemacht. Dank eines regen Weihnachtsgeschäfts verbuchte Amazon einen Netto-Gewinn von 5,09 Millionen Dollar. Im vierten Quartal 2000 hatte das New-Economy-Unternehmen noch einen Verlust von 545 Millionen Dollar gemacht. Der Quartalsumsatz stieg um 15 Prozent und übersprang mit 1,12 Milliarden Dollar erstmals die Milliarden-Grenze. Damit übertraf der Internethändler die Erwartungen der Analysten. Die Amazon-Aktie stieg nach Bekanntgabe der Zahlen um 17,52 Prozent auf 13,95 Euro.

Amazon ist der größte Online-Händler der Welt mit landessprachlichen Webseiten für Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Japan. Firmengründer Jeff Bezos startete Amazon.com 1995 als reiner Buchversender, weitete das Warenangebot aber kontinuierlich auf CDs, Videos, Elektroprodukte und andere Artikel aus. Die Ergebnisse des Online-Händlers wurden von Analysten und Branchenexperten mit Spannung erwartet, weil sie als Gradmesser für die Entwicklung der gesamten E-Commerce-Branche gelten. Nach den gigantischen Anlaufverlusten der letzten Jahre von Amazon zeigt das positive Quartalsergebnis, dass E-Commerce-Unternehmen auch profitabel arbeiten können.

Der Internet-Händler profitierte insbesondere von dem guten Weihnachtsgeschäft und gesunkenen Kosten. In den Wochen vor Weihnachten bestellten die Online-Shopper weltweit 37,9 Millionen Produkte bei Amazon. Gleichzeitig bekam Firmenchef Bezos die Kosten in den Griff. Während der Internet-Euphorie wuchs Amazon ungebremst - unter anderem durch den Aufbau der internationalen Standorte - und die Kosten schossen in die Höhe. Im vergangenen Jahr leitete Bezos ein Kostensenkungsprogramm ein, das jetzt anschlägt. Positiv bewerten Analysten auch, dass Amazon sein Angebot auf gebrauchte Produkte ausgeweitet hat.

Für die Zukunft sind die Analysten zuversichtlich. Amazon "ist langfristig gut positioniert, um vom Wachstum des E-Commerce zu profitieren. Das Unternehmen hat eine weltweit bekannte Marke, eine große Kundenbasis und verfügt über eine überlegene Technologie", schreibt die Investment-Bank Goldman Sachs in einer Analyse. Kurzfristig müsse Amazon aber die Kosten weiter senken und gleichzeitig den Umsatz kräftig steigern.

Neben den USA haben nach Angaben von Amazon auch die Landesgesellschaften in Deutschland und Großbritannien erstmals Gewinne erwirtschaftet. Für das laufende Quartal erwartet Amazon einen Umsatzanstieg von elf bis 18 Prozent auf 775 bis 825 Millionen Dollar sowie einen operativen Verlust auf Pro-Forma-Basis von null bis 16 Millionen Dollar. Im Gesamtjahr werde das Umsatzwachstum zehn Prozent betragen, teilte Amazon mit. Der operative Gewinn werde bei rund 30 Millionen Dollar liegen.

msh

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