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Wirtschaft: Anbieter von grünem Strom wollen bevorzugten Netzzugang und Befreiung von der Ökosteuer

"Wir brauchen einen fairen Zugang zu den Netzen". Martin Jakubowski, Vorstand des Verbandes der regenerativen Energiewirtschaft (VREW), forderte am Dienstag in Berlin eine gesetzliche Regelung für die Stromdurchleitung.

"Wir brauchen einen fairen Zugang zu den Netzen". Martin Jakubowski, Vorstand des Verbandes der regenerativen Energiewirtschaft (VREW), forderte am Dienstag in Berlin eine gesetzliche Regelung für die Stromdurchleitung. "Liberalisierung heißt nicht, dass sich der Staat völlig aus der Verantwortung zurückziehen kann. Es muss eine Netznutzungsverordnung geben", sagte Jakubowski. Industrie- und Energieerzeugerverbände arbeiten dagegen an einer freiwilligen Durchleitungsvereinbarung, um eine gesetzliche Regelung abzuwenden.

Jakubowski forderte weiter, dass der Preis für die Durchleitung von Strom aus regenerativen Energien, wie zum Beispiel aus Wasser- oder Windkraftanlagen, maximal sechs Pf/kWh betragen solle. Zur Zeit seien rund zehn Pf/kWh im Gespräch. Jakubowski verwies dabei auf Erfahrungen aus Großbritannien: Dort liege der Durchleitungspreis bei rund fünf Pf/kWh.

Außerdem setzt sich der Verband dafür ein, regenerativ erzeugten Strom von der Ökosteuer und von der Konzessionsabgabe zu befreien, die an die Gemeinden gezahlt werden muss. Diese Sonderregelungen könnten jedoch zeitlich begrenzt werden. "Bei fairen Bedingungen müssen regenerative Energien nur noch bis zum Jahr 2010 subventioniert werden. Danach können wir marktfähig sein", sagte Jakubowski. Der VREW-Vorstand wies dabei auf das Weißbuch der Europäischen Kommission zur Energiewirtschaft hin. Danach soll der Anteil der regenerativen Energien bis zum Jahr 2010 von fünf auf zwölf Prozent erhöht werden. "Das ist nicht zu schaffen, wenn die Bundesregierung so weiter macht wie bisher", so Jakubowski. Die Anbieter von "grünem Strom" fordern die Festlegung einer Mindestmenge von regenerativem Strom, die die Energieversorgungsunternehmen abnehmen müssen. Als Vertreter der Solarwirtschaft bekräftigte Casten Körnig, Geschäftsführer der Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft (UVS), zusätzlich die am Vortag von vier führenden Branchenunternehmen erhobene Forderung nach kostendeckender Einspeisungsvergütung für Sonnenenergie. Dieses bei der Windkraft praktizierte Erfolgsrezept würde auch die Solarenergie beflügeln. Nach Angaben Körnigs liegt die kostendeckende Vergütung für Strom aus Photovoltaik derzeit noch bei 1,29 Mark pro Kilowattstunde. Dieser Betrag könnte jährlich um fünf Prozent vermindert werden. Es sei realistisch, die Kosten für Solarstrom bis zum Jahr 2010 mindestens zu halbieren, sagte Körnig.

kvo

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