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Wirtschaft: Angst vor Fusion der Lkw-Hersteller Betriebsräte von Scania, MAN und VW einig

Berlin - Die Arbeitnehmervertreter von VW, Scania und MAN haben sich getroffen und eine abgestimmte Position zu einer möglichen Fusion der Firmen formuliert. Alles in allem forderten die Betriebsräte die beteiligten Unternehmen auf, dass bei einem Zusammenschluss kein Werksstandort geschlossen werden dürfe.

Berlin - Die Arbeitnehmervertreter von VW, Scania und MAN haben sich getroffen und eine abgestimmte Position zu einer möglichen Fusion der Firmen formuliert. Alles in allem forderten die Betriebsräte die beteiligten Unternehmen auf, dass bei einem Zusammenschluss kein Werksstandort geschlossen werden dürfe. Der Münchener Nutzfahrzeughersteller MAN hat vor einigen Wochen ein Übernahmeangebot für die schwedische Scania im Volumen von gut zehn Milliarden Euro abgegeben. Wichtigen Aktionären der Schweden ist das zu wenig. Auch der größte Scania-Aktionär, der Wolfsburger Volkswagen-Konzern, forderte eine Nachbesserung, befürwortet aber im Prinzip einen Zusammenschluss.

VW hat sich in der Zwischenzeit auch mit 20 Prozent an MAN beteiligt und möchte in das neue Lkw-Unternehmen, so es denn zustande kommt, seine in Brasilien ansässige Lastwagentochter einbringen.

Nach Angaben des VW-Betriebsrats haben sich die Spitzen der jeweiligen Arbeitnehmervertretung Ende der vergangenen Woche zu einem „Strategiegespräch“ getroffen. Grundsätzlich, so heißt es in einer Betriebsratsmitteilung vom Mittwoch, seien alle Arbeitnehmervertreter für eine enge Kooperation der drei Firmen, „um Synergien im immer schärfer werdenden Wettbewerb sowie die sich bietenden Wachstumschancen im Lkw- und Bussegment nutzen zu können“. Kjell Wallin, Vorsitzender der Metallgewerkschaft bei Scania, wird mit den Worten zitiert, ein Zusammenschluss müsse „auf Gerechtigkeit, industrieller Logik und einer Gleichbehandlung von Scania und MAN basieren“.

Die Betriebsräte von MAN forderten von ihrem Vorstand ein „klares Bekenntnis, „dass alle Produktionsstandorte der beteiligten Unternehmen erhalten bleiben“ und dass die MAN AG nicht zerschlagen werde. MAN ist neben dem Lkw-Geschäft auch im Bereich Schiffsmotoren, Kompressoren, Turbinen, Getriebe und Großanlagenbau tätig. VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh schließlich erwartet, dass es „nicht zu negativen Beschäftigungsauswirkungen an den weltweiten VW-Standorten kommt“. alf

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