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Der Leverkusener Konzern Bayer hält an seinem Gewinnziel fest.

© Reuters

Anleger feiern: Medikamente aus Berlin helfen Bayer

Trotz zwiespältiger Halbjahresbilanz ist die Bayer-Aktie am Mittwoch stärkster Titel im Dax. Positiv sticht vor allem die Pharmasparte hervor, die ihren Sitz in Berlin-Wedding auf dem ehemaligen Schering-Gelände hat. Den neuen Medikamenten trauen Analysten viel zu.

Von Maris Hubschmid

Der starke Euro macht dem Leverkusener Chemie- und Pharmakonzern Bayer Probleme: Trotz guter Nachfrage nach Medikamenten und Pflanzenschutzmitteln legten Umsatz und operativer Gewinn im zweiten Quartal nur wenig zu, gab das Unternehmen am Mittwoch bekannt. Für das laufende Jahr rechnet Bayer-Chef Marijn Dekkers deshalb nur noch mit einem Umsatz von 41 Milliarden Euro. Bislang waren bis zu 42 Milliarden erwartet worden, 2013 hatte Bayer 40,16 Milliarden Euro eingenommen.

Neue Medikamente laufen bestens

Sehr positiv entwickelt sich für die Leverkusener das Geschäft mit neuen Medikamenten. Der Blutverdünner Xarelto gegen Schlaganfälle, das Augenmittel Eylea, die Krebsmedikamente Xofigo und Stivarga und das Präparat Adempas gegen Lungenhochdruck trugen im Zeitraum von April bis Juni allein 702 Millionen Euro zum Umsatz bei. Xarelto ist dabei der größte Hoffnungsträger im Wettbewerb um den globalen Markt: Analysten der Deutschen Bank trauen dem Produkt einen Spitzenumsatz von bis zu sieben Milliarden Euro im Jahr zu.

Die Pharmasparte des Konzerns hat ihren Sitz in Berlin-Wedding, auf dem ehemaligen Gelände der Firma Schering. Rund 4800 Berliner arbeiten dort für das Unternehmen. Zum 1. August übernimmt Dieter Weinand vom japanischen Konkurrenten Otsuka die Führung des so bedeutenden Bereichs: Der bisherige Chef Andreas Fibig wechselt nach sechs erfolgreichen Jahren zum amerikanischen Duft- und Aromenhersteller IFF.

Harter Kunststoffmarkt

Ebenfalls deutliche Wachstumsraten konnte Bayer im Bereich Agrochemie erzielen, mit Mitteln gegen Pilzbefall und Insekten. Die Sparte legte 3,3 Prozent zu. Eher schwach steht dagegen zur Zeit die Kunststoffsparte von Bayer da. Zwar konnte Bayer in dem stark konjunkturabhängigen Markt seinen Absatz steigern, die Preise waren zuletzt aber merklich unter Druck.

Der starke Euro falle mit schätzungsweise 550 Millionen Euro zur Last, sagte Marijn Dekkers am Mittwoch. An seiner Ergebnis-Prognose für 2014 will der Manager aber trotzdem festhalten: Der bereinigte operative Gewinn soll um einen Wert im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen, hieß es.

Diesen Umstand quittierten die Anleger an der Börse positiv. Trotz der Umsatzeinschränkungen legte die Aktie am Mittwoch deutlich zu - und war mit plus 1,5 Prozent stärkster Titel im Dax.

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