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Anlegerfrage: Keine Panik bei Immobilienfonds

Zahlreiche offene Immobilienfonds sind seit Ende 2008 geschlossen worden. Anteile werden bis heute nicht zurückgenommen. Es ist zu befürchten, dass bei einer Wiedereröffnung die Kurse abstürzen. Sollte man Anteile jetzt über die Börse verkaufen? Eine Anlegerfrage an Malte Diesselhorst, Landesvorsitzender der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz.

Wie schon Ende 2005 mussten auch im Oktober 2008 mehrere offene Immobilienfonds die Rücknahme von Anteilen einstellen. Hintergrund ist, dass die frei verfügbaren Mittel der Fonds nicht ausreichten, um alle Anleger auszuzahlen, die ihre Anteile zurückgeben wollten. Eine solche Meldung führt dazu, dass weitere Anleger unsicher werden und ebenfalls aussteigen möchten. Dann wäre der Fonds gezwungen, Immobilien, möglicherweise in einer schlechten Marktsituation, zu veräußern, was den Wert der Anteile weiter reduzieren würde.

Solange die Fondsgesellschaften den Wert des Nettoanlagevermögens täglich ermitteln, wird der Handel an der Börse fortgeführt. Dies ist bei den derzeit geschlossenen Fonds der Fall. Während die Kurse unmittelbar nach der Mitteilung über die Schließung zunächst deutlich fielen, orientierten sie sich danach wieder an dem von der Fondsgesellschaft ermittelten Wert des Nettoanlagevermögens. Verluste könnten für die Anleger allerdings dann entstehen, wenn die Fondsvermögen deutlich an Wert verlieren, etwa wegen der Wirtschaftskrise und rückläufiger Mieten.

Generell gilt, dass Anlagen in offenen Immobilienfonds langfristig orientiert sind. Deshalb ist es wenig sinnvoll, in einer schlechten Marktsituation zu verkaufen. Wer das Geld jetzt nicht braucht und von einer langfristig guten Entwicklung der Immobilienmärkte ausgeht, sollte seine Anteile nicht überstürzt veräußern.

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an Malte Diesselhorst

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