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Wirtschaft: Anleihen im Vorfeld des Euro

Deutsche Renten sollten im Depot gehalten werdenREINHARD HELLMUTH/STEFAN AFFELD(Die Autoren sind Vermögensmanager bei der H.C.

Deutsche Renten sollten im Depot gehalten werdenREINHARD HELLMUTH/STEFAN AFFELD(Die Autoren sind Vermögensmanager bei der H.C.M.HYPO Capital Management AG in Berlin)

Mit Beginn der dritten Stufe der Währungsunion am 1.Januar 1999 werden neue Anleihen der Öffentlichen Hand in allen Teilnehmerländern der EWU nur noch auf Euro lauten.Einzelheiten für die Umstellung auf Euro werden in Deutschland mit dem sogenannten Schuldverschreibungsumstellungsgesetz geregelt.Der Entwurf ist in diesen Tagen vorgelegt worden.Unabhängig davon läßt sich aber feststellen: Eine flexible Rentenstrategie hat nicht in erster Linie mit den rechtlichen Details des Regelwerks zu tun.Der Anleger wird mit der EWU keinen Wertverlust erleiden.Der Euro allein macht ihn nicht reicher und nicht ärmer. Vielmehr sollten die Anleger wieder zunehmend auf die Risikominimierung hinsichtlich der Währungen und des Zinszyklusses achten.Weitere Zinserhöhungen durch die Bundesbank sind in Deutschland nur noch eine Frage der Zeit.Die "Konvergenz-Party" bei europäischen Anleihen ist so gut wie gelaufen.Das heißt: Mit dem gezielten Kauf ausgewählter Rententitel in europäischen Fremdwährungen ist keine deutliche Renditesteigerung mehr zu realisieren.So dürften Kurs- und Währungsgewinne etwa bei Lira-Anleihen nur noch schwerlich zu erzielen sein.Und: Solange die italienische Lira nicht in der Währunsunion aufgeht, kann sie durchaus noch abgewertet werden. Als deutscher Anleger sollte man auf jeden Fall deutsche Anleihen im Depot halten.Der Anleger übersteht Stimmungsumschwünge am sichersten, wenn er sich in seiner heimischen Währung an die kurzen und mittleren Laufzeiten hält.Dies umso mehr, als die Anzeichen für einen zunächst stabileren Euro sich mehren. Eine begründete Skepsis jedoch und fundamentale Faktoren der US-Volkswirtschaft sprechen nach wie vor für den US-Dollar.Außerdem sind anziehende Fluchtbewegungen in den Dollar, bevor die Währungsunion beginnt, nicht ganz auszuschließen. Als Beimischung eines Anleihen- und Aktiendepots ist dem privaten Anleger im Moment der amerikanische Immobilienmarkt besonders zu empfehlen.Das Investitionsumfeld in den USA ist von hoher politischer und rechtlicher Stabilität geprägt.Im Vergleich zu Deutschland sind im gewerblichen Bereich deutlich höhere Mietrenditen zu erzielen.Keine oder nur eine geringe Einkommenssteuer für ausländische Privatinvestoren in den USA sind weitere echte Überlegungen.Bei der Auwahl einer US-Immobilienbeteiligung ist selbstverständlich auf erfahrene Partner und fachkompetente Beratung Wert zu legen. Nach wie vor sehen wir in Großbritannien Anlagechancen.Dort läuft der Wirtschaftsmotor infolge der mehrfachen Zinsanhebungen und wegen des höheren Pfundkurses allmählich etwas langsamer.Nach unserer Ansicht sollten Anleger bei Anleihen im US-Dollar und im britischen Pfund Laufzeiten bis zu vier Jahren wählen. Und schließlich noch ein Hinweis auf die Umrechnungskurse: Tatsächlich kann man die Umstellung am besten mit der Umstellung von Kilometer auf Meilen vergleichen.Als Orientierung: Der Vorläufer des Euros - der ECU - ist derzeit etwa 1,96 DM wert.Der ECU wird 1 zu 1 in den Euro umgerechnet.Eine Bundesanleihe mit Nennbetrag 100 000 DM ergibt dann zunächst 51 020,4082 Euro.Die Nachkommastellen werden nach den geltenden kaufmännischen Rundungsregeln auf- beziehungsweise abgerundet.51 020,41 Euro ist der neue Nominalwert dieser Anleihe.Rundungsfehler bleiben so im Bereich von maximal einem halben Cent.Mehrere Auf- beziehungsweise Abrundungen gleichen sich aus.Da die Kurse von Anleihen in Prozent vom Nominalbetrag ausgedrückt werden, wird sich die Börsennotiz nicht ändern.

REINHARD HELLMUTH, STEFAN AFFELD(Die Autoren sind

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