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Arbeitsmarkt

© dpa

Arbeitslosenstatistik: Zahl der Erwerbstätigen weiter auf Rekordniveau

Der Beschäftigungsboom in Deutschland hält an. Wie schon im Vormonat verharrt die Zahl der Erwerbslosen unter der Drei-Millionen-Marke. Das könnte sich in den kommenden Monaten jedoch schnell wieder ändern.

Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist im November nach Einschätzung von Fachleuten auf ein neues Rekordtief gesunken, dürfte aber in den kommenden Monaten kräftig ansteigen. Den Experten zufolge waren im zu Ende gehenden Monat rund 2,97 bis 2,98 Millionen Männer und Frauen ohne Arbeit. Dies wären rund 20.000 bis 25.000 weniger als im Oktober und rund 410.000 weniger als im Vorjahr.

Einige Volkswirte halten allerdings auch eine leichte Zunahme der Erwerbslosenzahl für möglich. In diesem Fall würde die Zahl der Erwerbslosen wieder über die psychologisch wichtige Drei-Millionen-Marke klettern. Die offiziellen Zahlen will die Bundesagentur für Arbeit (BA) an diesem Donnerstag bekanntgeben.

Fachleute rechnen mit weniger Neueinstellungen

Auch erste vorab bekanntgewordene Daten der BA weisen auf eine leichte Abkühlung des Arbeitsmarktes hin. So sei die Nachfrage nach Arbeitskräften im November leicht gesunken, teilte die BA bei der Bekanntgabe ihres Stellenindex BA-X am Mittwoch in Nürnberg mit. In dem Monat sei der Index um zwei Punkte auf 163 zurückgegangen.

Auch die Fachleute gehen davon aus, dass die Finanz- und Wirtschaftskrise zunehmend auf den deutschen Arbeitsmarkt durchschlägt. "Die Unternehmen agieren schon jetzt bei Neueinstellungen sehr vorsichtig. Bei den zuletzt ungünstigen Stimmungsindikatoren wird sich diese Zurückhaltung bald schon auf dem Arbeitsmarkt niederschlagen", prognostizierte etwa der Commerzbank-Volkswirt Eckart Tuchtfeld.

Keine Krise auf dem Arbeitsmarkt

Stephan Bielmeier von der Deutschen Bank warnt zwar vor übertriebenem Pessimismus auf dem Arbeitsmarkt. Von einer Krise sei man angesichts der zahlreichen offenen Stellen noch weit entfernt. "Aber es ist schon so, dass wir am Beginn einer Trendwende stehen. Ich rechne in den kommenden Monaten wieder mit steigenden Arbeitslosenzahlen", sagte er. Das sieht auch der Volkswirt der genossenschaftlichen DZ-Bank, Marci Glenn, so: "Die wirtschaftliche Trendwende dürfte jetzt langsam auch den Arbeitsmarkt erreichen".

Im Oktober war die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland erstmals seit 16 Jahren wieder unter die Drei-Millionen-Marke gerutscht. Bundesweit waren nach Angaben der Bundesagentur in dem Monat 2.997.000 Männer und Frauen ohne Arbeit. Dies waren 84.000 weniger als im September und 437.000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ging um 0,2 Punkte auf 7,2 Prozent zurück. (iba/dpa)

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