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Arbeitsmarkt: Erwerbsquote steuert auf Rekord zu

Rund 40,3 Millionen Menschen in Deutschland gehen arbeiten. Doch nicht alle Branchen konnten gleichermaßen zulegen. In der Industrie werden weiter Jobs abgebaut.

Der Aufschwung macht sich zunehmend auf dem deutschen Arbeitsmarkt bemerkbar. Erstmals seit einen Jahr stieg im zweiten Quartal 2010 die Zahl der Erwerbstätigen wieder im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch erklärte. Demnach arbeiten derzeit rund 40,3 Millionen Menschen in Deutschland. Das entspricht gegenüber dem vorausgegangenen Quartal einem Zuwachs von 72 000 beziehungsweise 0,2 Prozent und ist zugleich der höchste Wert in einem Frühjahrsquartal seit der Wiedervereinigung. Damit nähert sich die Erwerbsquote dem Rekordstand von 40,7 Millionen, der Ende 2008 erreicht wurde. Gegenüber dem Vorjahresquartal wurde ein Zuwachs um 402 000 Personen verzeichnet. Ein Plus von 1,0 Prozent.

Ein Anstieg ist im zweiten Quartal üblich, allerdings fiel er laut dem Statistischen Bundesamt wegen der Konjunkturerholung und Aufholeffekten etwa am Bau infolge des kalten Winters stärker aus als sonst.

Es konnten jedoch nicht alle Wirtschaftsbereiche gleichermaßen zulegen. Während die Industrie sowie Land- und Forstwirtschaft noch Jobs abbauten, stieg bei Dienstleistern die Nachfrage.

Parallel errechnete das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), das zur Bundesagentur für Arbeit gehört, dass die Deutschen wieder länger arbeiten. Nach vorläufigen Daten erhöhte sich im zweiten Quartal die Anzahl der durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden je Erwerbstätigen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,3 Prozent auf 335,8. Wesentlich dazu beigetragen habe, laut IAB, die verringerte Inanspruchnahme von Kurzarbeit.

Nach vorläufigen Daten der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg wurde im Mai nur noch an 481 000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Im April waren es noch 589 000. Die Zahl der Neuanträge sank von 49 000 im April auf 28 000 im Juni.

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