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Wirtschaft: Asiatische Alternative

Kräuter wie japanische Petersilie und Zitronengras drängen Balkonblumen aus den Kästen – aber die Pflänzchen brauchen viel Pflege

Die Konkurrenz für fleißige Lieschen, Geranien und Petunien wird jährlich stärker. Immer mehr Hobby-Balkongärtner entscheiden sich nicht für Zierpflanzen, sondern für Kräuterkästen, die sie auf dem Balkon pflegen. „Das ist eine Freude nicht nur fürs Auge, sondern auch für Nase und Gaumen“, sagt Rebecca Schürmer. Die Gartenbauexpertin lässt auf ihrem Fensterbrett vor allem Rosmarin, Thymian, Basilikum und Schnittlauch wachsen.

Die Stauden und Jungpflanzen gibt es im Blumenhandel (bis zu vier Euro), im Supermarkt (ab 99 Cent) oder im professionellen Gartenbaucenter (zum Beispiel bei Staudenförster in Potsdam ab 1,19 Euro). Damit die zarten Pflanzen nicht sofort schlapp machen, sollten Käufer nicht nur gucken, ob die die Pflanzen grün und gesund aussehen. Sie sollten darüber hinaus vor allem auf die Wurzeln achten, empfiehlt Kräuterkennerin Stürmer: „Davon müssen sie genügend haben. Je größer und kräftiger die Pflanzen sind, desto besser.“

Wer seine Kräuter selbst einsät, kann diese Unsicherheit umgehen. Versandhändler bieten Hunderte von Sorten im Internet oder in Katalogen an. Auch asiatische Kräuter sind im Angebot. „Die Leute kaufen in letzter Zeit gerne japanische Petersilie und Zitronengras“, sagt Ole Schoener, der in Bremen das Saatkontor Schoener betreibt. Japanische Petersilie hat größere, weniger krause Blätter als die heimische und hat ein sellerie- bis möhrenartiges Aroma. Der Zitrusgeschmack des Zitronengrases passt zu Tee und veredelt besonders die thailändische Küche. Bekanntere Kräuter wie Rosmarin, Salbei, Majoran und Thymian sind allerdings weiterhin Dauerbrenner bei den Samen- und Pflanzenhändlern.

Einige der duftenden Balkonpflanzen sind mehrjährig und überleben im Winter draußen oder auf dem Fensterbrett. Dazu gehören die japanische Petersilie, Zitronengras, Salbei und Rosmarin. Basilikum oder Majoran säen Kräutergärtner ab März aus, Ernte ist dann etwa drei Monate später. Die Sprösslinge brauchen am Anfang viel Pflege und Aufmerksamkeit – und Fingerspitzengefühl: Sie dürfen nicht austrocknen aber auch nicht zu viel Wasser abbekommen.

Die Preise für eine Portion, die für mehrere Blumenkästen reicht, liegen beim Saatkontor Schoener überwiegend bei 72 Cent (Basilikum, Thymian). Rosmarin kostet 95 Cent, japanische Petersilie 1,19 Euro und Zitronengras 2,55 Euro. Die Versandkosten für Saatgut betragen 1,80 Euro. Schoener vertreibt sein Saatgut nur übers Internet ( www.saatkontor.de ).

Einen Katalog versendet zum Beispiel „Rühlemann’s Kräuter&Duftpflanzen“ (04288/928558) für 3,30 Euro. Kontrolliert biologisch produziertes Saatgut gibt es etwa bei www.thomas-versand.de . Eine Tüte mit Basilikum-Samen kostet dort 2,90 Euro, der Versand allerdings 4,50 Euro.

Martin Uebele

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