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Wirtschaft: Auch Kinder sollen Escada tragen

Der Modekonzern will mit schöneren Läden und neuen Kunden aus der Flaute

München – Der größte deutsche Damenmodekonzern Escada bekommt die anhaltende Flaute im Geschäft mit Luxusmode zu spüren. Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2004/05 (31. Oktober) ging der Umsatz leicht zurück. Für das Gesamtjahr zeigte sich der Münchner Konzern jedoch zuversichtlich, seine Prognosen zu erfüllen. Für einen Umsatzschub sollen dabei neue Produktlinien und modernisierte Ladenkonzepte sorgen.

Um seine Ziele zu erreichen, will Escada in diesem Jahr mehr als elf Millionen Euro in den Umbau bestehender Läden investieren. Bis Frühjahr 2007 sollen 75 eigene Läden eine modernere Ausstattung erhalten. Hoffnungen setzt Escada auch auf das Geschäft mit Kinder-Luxusmode. Mit der Herbst-/Winterkollektion hatte der Konzern erstmals seine „Kids-Kollektion“ auf den Markt gebracht, mit der modebewusste und kaufkräftige Mütter ihre Kinder in luxuriöse Anziehsachen hüllen können. Im Angebot: Shirts mit Tigerstreifen, Pullover mit Pailletten und bestickte Jeans. Der erste Escada-Kindershop soll in sechs Wochen in Dubai eröffnet werden. Zudem will Escada in mehreren Nobelkaufhäusern hochwertige Kinder-Ecken einrichten. Ley betont aber, dass die Kinderkollektion nur einen kleinen Teil zum Gesamtumsatz beitragen wird.

Potenzial sieht Escada bei so genannter „Event“-Kleidung für besondere gesellschaftliche Anlässe. Die neue Produktlinie sei trotz des schwierigen Marktumfelds sehr gut angelaufen, sagte Ley. Um jüngere Kundinnen anzusprechen, hat Escada zudem unter dem Label „Bordeaux“ eine Business-Linie ins Programm genommen.

Trotz der Produktneuheiten sank der Umsatz im üblicherweise schwachen zweiten Quartal um 3,4 Prozent auf 152,2 Millionen Euro. Im operativen Geschäft konnte Escada dagegen weiter zulegen: Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg von elf auf 13,1 Millionen Euro. Das Nachsteuerergebnis kletterte auf 0,9 Millionen Euro (Vorjahr: minus 0,5 Millionen Euro). Beim Gewinn zahlt sich der harte Sanierungskurs aus. Das Unternehmen hat die Kosten in den vergangenen zwei Jahren um mehr als 60 Millionen Euro gesenkt.

„Die Märkte für Luxus-Damenmode sind im Moment sehr, sehr schwach“, räumte Escada-Chef Wolfgang Ley ein. Es gebe in kaum einem Markt der Welt eine signifikante Umsatzsteigerung – das gelte für Escada ebenso wie für Konkurrenten, etwa Chanel.

Dennoch bekräftigte er die Gesamtjahresprognose, wonach Escada bei einem leichten Umsatzwachstum das Ebitda des Vorjahres von 47,3 Millionen um zehn Millionen Euro übertreffen will. Der Überschuss soll überproportional steigen.

Nicole Huss

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