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Wirtschaft: Auf Jobtour durch Berlin

Wie Studenten und Arbeitgeber sich in der „Nacht der Unternehmen“ begegnen

Von Carla Neuhaus

Berlin - Von ihrer Zukunft hat Rahel Mekonnen eine genaue Vorstellung. „Am liebsten möchte ich in einer Bank oder einem Beratungsunternehmen im Bereich Finanzen arbeiten“, sagt die 24-Jährige und geht zum Stand von Hartung Consult zu. Dort steht Anita Kurz an einem Stehtisch im Lichthof der Technischen Universität. Bei der Jobmesse „Nacht der Unternehmen“ ist sie für das Berliner Beratungsunternehmen auf Nachwuchssuche. „Wir beraten in erster Linie Unternehmen, die SAP-Software nutzen“, erklärt sie Rahel. „Wir suchen vor allem Wirtschaftswissenschaftler.“

Das könnte passen: Im Oktober hat Rahel ihr Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Freien Universität abgeschlossen. Wie sie haben rund 800 Studenten und Absolventen aller Berliner Hochschulen am Mittwoch die „Nacht der Unternehmen“ genutzt, um sich über Einstiegspositionen oder Praktika zu informieren. Das besondere an der Veranstaltung, an der 40 Unternehmen teilnahmen: Nach dem Messebesuch wurden die Teilnehmer mit Bussen zu ausgewählten Firmen gefahren, um sich vor Ort über die Berufsaussichten zu informieren.

„Für die Studierenden ist das viel spannender als eine normale Messe“, sagt Rosmarie Schwartz-Jaroß vom Career Center der Humboldt-Universität. „Die Studenten können so direkt einen Einblick in die Unternehmen bekommen.“ Bereits zum zweiten Mal hat die Technologie Marketing AG diese Recruiting-Veranstaltung in Berlin in Zusammenarbeit mit den Berliner Hochschulen organisiert.

In einem der zehn Busse, die an diesem Abend stündlich vor der Universität abfahren, sitzt Florian Filz. Er studiert im fünften Semester Elektrotechnik an der TU und ist auf dem Weg zur Sendezentrale vom MTV. Dort präsentiert sich Kieback und Peter, ein Berliner Familienunternehmen aus dem Bereich Gebäudeautomation. Im Haus des Musiksenders haben die Ingenieure der Firma die Klima- und Heizungsanlage eingebaut.

Auf dem Dach des Senders zeigt Stephan Rudloff den Studenten die Kältemaschine. In einem großen grauen Kasten wird hier das Wasser für die Klimaanlage gekühlt. Daneben führt eine Tür in einen Raum voller Rohre. „Von hier wird das Kühlwasser auf das Haus verteilt“, sagt Rudloff. Etwas später füllen die Studenten in einem Konferenzraum drei Etagen tiefer einen Kontaktbogen aus. Bei Interesse fordert das Unternehmen dann die Bewerbungsunterlagen an. „Ich könnte mir gut vorstellen, mich hier auf ein Praktikum zu bewerben“, sagt Florian. Als Elektrotechnikstudent stehen seine Chancen bei Kieback und Peter gut.

Auch für Rahel war der Tag erfolgreich. Zwar geht sie an diesem Abend nicht mit einem Job nach Hause. Doch sie hat einige Kontaktbogen ausgefüllt. Bei Hartung Consult wird sie sich jetzt bewerben. Dort ist eine Stelle in der SAP-Beratung mit Schwerpunkt Finanzen offen. „Genau das, was ich gerne machen möchte“, sagt Rahel. Carla Neuhaus

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