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Wirtschaft: Auf Wiedersehen, Aufschwung Wirtschaft im Herbst um 0,5 Prozent gewachsen

Berlin - Die deutsche Wirtschaft war zuletzt trotz Schuldenkrise und lahmender Weltwirtschaft in einer besseren Verfassung, als von vielen Fachleuten angenommen. Zwischen Anfang Juli und Ende September nahm die Wirtschaftsleistung um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zu, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte.

Berlin - Die deutsche Wirtschaft war zuletzt trotz Schuldenkrise und lahmender Weltwirtschaft in einer besseren Verfassung, als von vielen Fachleuten angenommen. Zwischen Anfang Juli und Ende September nahm die Wirtschaftsleistung um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zu, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Ökonomen hatten dem Land nur ein Plus leicht über der Nulllinie zugetraut. Auch im Vierteljahr zuvor lief es besser, als die Wiesbadener Behörde zunächst berechnet hatte: Statt nur um 0,1 Prozent wuchs der Wert der neuen Waren und Dienstleistungen zwischen April und Ende Juni um 0,3 Prozent.

Angesichts der guten Zahlen könnte Deutschland in diesem Jahr insgesamt noch ein Wachstum von 3,0 Prozent schaffen – die meisten Prognosen gehen bislang von etwas weniger aus. Vor allem die Ausgaben der Konsumenten sorgten für einen Schub. Auch die Firmen investierten mehr Geld in Maschinen. Der Außenhandel sorgte für kein Plus, da sich Export und Import nahezu die Waage hielten.

Für die nächsten Monate sind die Aussichten indes dürftig. In der Euro-Zone, dem wichtigsten Exportmarkt der Deutschen, wuchs die Wirtschaft im dritten Quartal nur um 0,2 Prozent. Zudem zeigten zuletzt wichtige Frühindikatoren nach unten. Das gilt auch für den Konjunkturindex, den das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) aufgrund einer Umfrage in der Finanzwelt berechnet. Er sank zum neunten Mal in Folge auf minus 55,2 Punkte, den niedrigsten Wert seit neun Jahren. Die Schuldenkrise lege sich „wie Mehltau“ auf die Konjunktur, sagte ZEW-Chef Wolfgang Franz. „Diese Risiken könnten noch gewichtiger werden, was das Wachstum in Deutschland weiter beeinträchtigen dürfte.“

Im vierten Quartal werde die Wirtschaft kaum noch wachsen, befürchtet Commerzbank-Chefökonom Jörg Krämer. „Vielleicht wird sie sogar schrumpfen.“ Das Risiko einer Rezession, also eines Halbjahrs mit abnehmender Wirtschaftskraft, sei gestiegen. Darauf hatte kürzlich auch die Europäische Zentralbank hingewiesen. Allerdings sind genaue Prognosen angesichts der turbulenten Zeiten schwierig – daher legte sich zuletzt der Wirtschafts-Sachverständigenrat nicht auf eine Prognose fest, sondern berechnete mehrere Szenarien für 2012. brö

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