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Wirtschaft: Aufsichtsrat beruft neuen VW-Chef Winterkorn kann starten

Bernhard „kein Thema“

Berlin/Wolfsburg - Der Aufsichtsrat von VW hat Martin Winterkorn am Freitag zum neuen Vorstandsvorsitzenden berufen. Winterkorn wird zum Jahresende Nachfolger von Bernd Pischetsrieder, der „weiterhin für den Konzern tätig sein und Aufgaben im Interesse des Konzerns wahrnehmen“ wird, wie es in einer Mitteilung hieß. Wer Winterkorn als Audi-Chef folgt, soll zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden. Mit Winterkorn rückt ein enger Vertrauter von Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch an die VW-Spitze.

Die Zukunft von VW-Markenvorstand Wolfgang Bernhard sei „kein Thema“ in der Aufsichtsratssitzung gewesen, sagte ein VW-Sprecher dieser Zeitung. Seit Tagen wird spekuliert, Bernhard wolle VW verlassen und zu seinem alten Arbeitgeber Daimler-Chrysler zurückkehren.

VW erklärte zudem, der Autokonzern unterstütze weiter eine einvernehmliche Lösung im Übernahmestreit zwischen den Lkw-Herstellern MAN und Scania. Andere Wege stünden aber „erforderlichenfalls“ offen. Welche dies sein könnten, ließ der Sprecher offen. „Die Fristen laufen, es bleibt noch Zeit“, sagte er. MAN hatte am Donnerstag ein offizielles Übernahmeangebot über gut zehn Millionen Euro für Scania abgegeben, dessen Anteilseigner gegen einen Zusammenschluss mit den Deutschen sind. Die MAN-Offerte läuft bis 11. Dezember. VW ist sowohl bei MAN als auch Scania Großaktionär. MAN sieht sich durch den VW-Aufsichtsrat bei seinen Übernahmeplänen bestärkt. „Wir sehen eine Unterstützung für unser Angebot durch Volkswagen“, sagte ein MAN-Sprecher.

Der VW-Aufsichtsrat billigte außerdem Investitionen in den kommenden drei Jahren von insgesamt knapp 25 Milliarden Euro und stimmte dem Bau eines geplanten Werks im indischen Pune zu. Dort sollen ab 2009 rund 2500 Mitarbeiter mit der Fertigung eines Kleinwagen-Modells beginnen. mot

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