zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Ausländische Währungen im Kalkül

Als Festgeldanlage gilt der US-Dollar bei vielen Analysten immer noch als sicherster Tip DÜSSELDORF (bef/HB).Ein Blick auf die Verzinsung von Festgeldern zeigt: Wer sein Erspartes in D-Mark für mehrere Monate bindet, ist nachher auch nicht viel reicher.

Als Festgeldanlage gilt der US-Dollar bei vielen Analysten immer noch als sicherster Tip

DÜSSELDORF (bef/HB).Ein Blick auf die Verzinsung von Festgeldern zeigt: Wer sein Erspartes in D-Mark für mehrere Monate bindet, ist nachher auch nicht viel reicher.Will man auf eine Festgeldanlage jedoch nicht verzichten, bietet es sich an, sein Geld in ausländischen Währungen festzulegen.Dem Vorteil höherer Zinsen steht dabei jedoch ein Kursrisiko gegenüber.Anlageberater empfehlen daher zumeist sichere Währungen mit einer attraktiven Rendite. US-Dollar: Der Greenback gilt vielen Anlegern als die sicherste Alternative zur heimischen D-Mark."Die höhere Verzinsung in den USA macht den Dollar für Festgeld attraktiv", sagt Max Lebruhner von der Salzburg München Bank AG in München.Das Risiko eines Kursabsturzes sei bei einer kurzfristigen Anlage in US-Dollar gering.Für Peter Kieseler von der Generale Bank & Co.in Köln ist die Zinsdifferenz zwischen Deutschland und den USA "ein gutes Polster für mögliche Verluste durch einen schwächeren Dollar".Für 30 000 DM, sechs Monate in US-Dollar festgelegt, zahlt die Salzburg München Bank einen Zins von 4,875 Prozent, die Generale Bank 5,25 Prozent und die Dresdner Bank Düsseldorf 4,5 Prozent.Stehen gleich 100 000 DM für Festgeld in US-Dollar (6 Monate) bereit, zahlt die Salzburg München Bank 5 Prozent, die Generale Bank 5,25 Prozent und die Dresdner Bank 4,75 Prozent Zinsen.Zum Vergleich: Auf ein halbes Jahr festgelegte 100 000 DM werden selbst von Direktbanken meist nur bis zu 3 Prozent verzinst. Britisches Pfund: Bei der Festgeldanlage in britischem Pfund gehen die Meinungen der Analysten auseinander.Die Zinsdifferenz zwischen Deutschland und Großbritannien ist für Christoph Weischedel von der Vereins- und Westbank AG, Hamburg, auch bei möglichen Kursschwankungen weit genug.Skeptischer dagegen ist Peter Kieseler: "Der Kurs des Pfunds kann stark kippen, wenn weitere Gerüchte über die Teilnahme Großbritanniens an der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion aufkommen".30 000 DM Festgeld in britischem Pfund (6 Monate) bringen bei der Salzburg München Bank 6,25 Prozent Rendite, bei der Dresdner Bank 6 Prozent und bei der Vereins- und Westbank 6,375 Prozent.Die Stadtparkasse Köln zahlt bei einmonatiger Festlegung dieses Betrages 5,75 Prozent Zinsen.Werden 100 000 DM in britischem Pfund für sechs Monate festgelegt, gibt die Salzburg München Bank ebenso wie die Vereins- und Westbank 6,5 Prozent Zinsen, die Dresdner Bank gewährt 6,25 Prozent.Bei einem Betrag von knapp 300 000 DM zahlt die Stadtsparkasse Köln einen Zins von 6,9 Prozent. Südafrikanischer Rand: Vor der Festgeldanlage in Risikowährungen, wie dem südafrikanischen Rand oder der tschechischen Krone, warnt Max Lebruhner."Solche Währungen sind zwar heiß begehrt, aber nicht empfehlenswert", sagt er.Den hohen Renditen stehe das hohe Risiko einer Verschlechterung des Wechselkurses gegenüber.Für 30 000 DM Festgeld in südafrikanischem Rand (6 Monate) zahlt die Salzburg München Bank 13,625 Prozent Zinsen und die Dresdner Bank 13,25 Prozent.Für 100 000 DM in Rand (6 Monate) gibt die Salzburg München Bank ebenso wie die Vereins- und Westbank 13,875 Prozent Zinsen, und die Dresdner Bank 13,5 Prozent. Währungskonten: Neben Festgeld wird von vielen Kreditinstituten auch ein Tagesgeldkonto angeboten, auf dem Auslandswährungen ständig verfügbar sind.Die Verzinsung ist nur wenig geringer als bei festgelegtem Geld.Wer aber einen festen Zins einplanen und die geringere Rendite nicht in Kauf nehmen will, ist mit dem Festgeld besser bedient. Fazit für den Anleger: Nicht alle Währungen, für die mit hohen Zinseinkünften geworben wird, eignen sich zur Festgeldanlage."Doch gerade für denjenigen, der sein Depot international ausrichtet, sind Festgelder in sicheren Währungen eine sehr gute Beimischung", meint Max Lebruhner.Für Interessenten am kurzfristigen Anlagegeschäft seien solche Depots oftmals attraktiver als ausländische Anleihen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false