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© dpa

Autobauer: Absatzeinbruch bei Porsche

Die Auto-Absatzkrise hinterlässt auch beim erfolgsverwöhnten Sportwagenbauer Porsche sichtbare Dellen. Der Stuttgarter Autokonzern verkaufte fast 30 Prozent weniger Autos im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2008/2009.

Das operative Ergebnis sank in dem Ende Januar abgeschlossenen ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2008/09 um einen niedrigen zweistelligen Prozentwert, wie das Unternehmen am Montag in Stuttgart mitteilte. Der Rückgang bewege sich im Bereich der Umsatzentwicklung. Die Erlöse sackten zwischen August und Januar um 12,8 Prozent auf 3,04 Milliarden Euro ab.

Der Absatz brach um 26,7 Prozent auf 34.266 Fahrzeuge ein. Die Absatzflaute trifft Porsche auf breiter Front - bei Modellreihen und in allen Regionen. Besonders schmerzhaft fiel der Rückgang im wichtigen Markt Nordamerika aus: Der Verkauf ging auf 11.998 Sport- und Geländewagen (Vorjahr: 16.209) zurück. In Deutschland setzten die Stuttgarter mit 4152 Fahrzeugen 1478 Autos weniger ab. In den nächsten Monaten setzt Porsche vor allem auf den Start mehrerer neuer Modelle wie den Cayenne Diesel, der seit wenigen Tagen auf dem Markt ist.

Kein Stellenabbau geplant

Eine Prognose für das laufende Geschäftsjahr wagte Porsche-Chef Wendelin Wiedeking nicht. "Insgesamt fühlt sich Porsche gut gerüstet, um auch im sehr schwierig gewordenen Umfeld bestehen zu können", teilten die Stuttgarter mit.

Eine weitere Drosselung der Produktion sei bislang nicht geplant, sagte ein Unternehmenssprecher. Als Reaktion auf die weltweite Autokrise hatte Wiedeking Ende Januar ein mehr als 100 Millionen Euro schweres Sparprogramm und eine Drosselung der Produktion um 4800 Fahrzeuge angekündigt. Bis zum Sommer sollen die Bänder im Stammwerk Stuttgart-Zuffenhausen deshalb an mehreren Tagen stillstehen. Kurzarbeit und Stellenabbau sind derzeit aber kein Thema.

Porsche braucht neuen Kredit

Bei Überschuss und Vorsteuerergebnis der Porsche Automobil Holding SE habe es für das erste Halbjahr weiter ein Plus geben. Grund seien nach Unternehmensangaben Aktienoptionsgeschäfte durch die Porsche von Veränderungen des VW-Börsenkurses profitiere. Die Stuttgarter halten derzeit 50,76 Prozent der VW-Stammaktien und wollen den Anteil noch in diesem Jahr auf 75 Prozent erhöhen.

Den finanziellen Spielraum dafür will sich Porsche bis Ende März mit einem neuen Kredit sichern. "Porsche ist davon überzeugt, diese Verhandlungen vor Ende März zu einem positiven Abschluss zu bringen", teilten die Stuttgarter mit. Ein Kredit über zehn Milliarden Euro laufe Ende März aus, der neue solle nun 12,5 Milliarden Euro umfassen. Damit bestätigte der Sprecher Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Dem Bericht zufolge übernimmt Barclays die Führung des neuen Kreditkonsortiums, weiter seien die Schweizer UBS und die Stuttgarter LBBW an der Finanzierung beteiligt.

Ursprünglich umfasste die Kreditlinie 35 Milliarden Euro und war für das im Mai 2007 vorgelegte Pflichtangebot für alle Aktien von Volkswagen gedacht. Nach Ablauf des Pflichtangebots reduzierte Porsche den Kreditrahmen auf zehn Milliarden Euro. Die Offerte war nur von 0,06 Prozent der VW-Aktionäre angenommen worden. Das Geld wurde später Angaben des Unternehmens zufolge auch für den Erwerb von VW-Aktien verwendet. (imo/dpa)

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