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Wirtschaft: Autohändler in Konkursgefahr

Jeder dritte steht vor dem Aus / Kfz-Branche in der Konsumflaute MÜNCHEN (AP).Wegen der anhaltenden Konsumflaute rechnet das deutsche Kraftfahrzeuggewerbe für 1998 mit weiterem Stellenabbau und vermehrten Pleiten.

Jeder dritte steht vor dem Aus / Kfz-Branche in der Konsumflaute MÜNCHEN (AP).Wegen der anhaltenden Konsumflaute rechnet das deutsche Kraftfahrzeuggewerbe für 1998 mit weiterem Stellenabbau und vermehrten Pleiten.Ein Drittel aller Händler sei vom Konkurs bedroht, sagte der Präsident des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes, Rolf Leuchtenberger, am Donnerstag in München.Scharfe Kritik übte er an der Praxis von Herstellern und Importeuren, Kunden immer länger auf Neuwagen warten zu lassen.Es sei unerträglich, daß die Wartezeit bei Massemodellen zunehmend "in den zweistelligen Monatsbereich" gingen.Zudem warnte der Verband die Autoversicherer davor, im Kampf um den lukrativen Schutzbrief- und Pannendienstmarkt die Rechte geschädigter Fahrer aus den Augen zu verlieren.Die Vorstellung, Versicherungen könnten künftig eigene Notrufsäulen unterhalten und Autofahrer nach Unfällen verpflichten, ihren Wagen nur noch in bestimmten Werkstätten reparieren zu lassen, gehöre "zu den gewaltigen Bedrohungen" des kommenden Jahres, sagte Verbandssprecher Helmut Blümer.Leuchtenberger kündigte an, in dieser Sache notfalls bis vor die EU-Kommission zu gehen.1997 gingen in Werkstätten und Autohäusern 5000 bis 6000 Arbeitsplätze verloren.Der Gesamtumsatz der Branche sank um 1,6 Prozent auf 248,1 Mrd.DM.Der Verdienst verbesserte sich jedoch.Derzeit gibt es in Deutschland rund 48 750 KfZ-Betriebe mit etwa 538 000 Beschäftigten.Besonders in den neuen Ländern sei das Händlernetz zu dicht geknüpft, sagte Leuchtenberger.Untersuchungen hätten ergeben, daß ein Autohaus zum Überleben einen festen Stamm von mindestens rund 5000 Kunden brauche.Der allgemeine Trend der Branche gehe daher zu immer größeren Verkaufszentren.Auch bei den Werkstätten sind langfristig keine großen Umsatzsteigerungen in Sicht.Zwar wurde ein reales Wachstum von rund zwei Prozent erreicht, die Auslastung wird jedoch immer geringer.Dies liege daran, daß die Neuwagen der 90er Jahren qualitativ immer besser und immer weniger störanfällig seien, führte der Verband aus.Für eine Werkstattstunde mußten die Kunden im vergangenen Jahr durchschnittlich 110,74 DM berappen.Beim Handel mit Gebrauchtwagen mußten die gewerblichen Händler im vergangenen Jahr erneut Marktanteile abgeben.Sie verloren zwei Punkte auf elf Prozent.Der Privathandel legte dagegen von 43 auf 46 Prozent Marktanteil zu.

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