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Autohändler: Kroymans macht in Berlin zwei Häuser dicht

Der Kroymans-Insolvenzverwalter hat keine Investoren gefunden - nun müssen rund 80 Mitarbeiter in zwei der vier Berliner Autohäuser gehen. Bei Führungskräften des Unternehmens sorgt das für Unverständnis.

Berlin - Die meisten der 15 deutschen Filialen der insolventen niederländischen Autohauskette Kroymans stehen vor dem endgültigen Aus. Auch zwei der vier Berliner Häuser mit insgesamt rund 80 Mitarbeitern müssen Ende des Monats schließen, weil der Düsseldorfer Insolvenzverwalter Winfried Andres keinen Investor gefunden hat. „Wir hatten letzte Woche die Kündigung im Briefkasten“, hieß es am Dienstag im Spandauer Kroymans- Haus, das erst Mitte 2008 eröffnet worden war. Auch die Mitarbeiter der Filiale in der Oberlandstraße haben inzwischen ihre Kündigung erhalten.

Kroymans verkauft verschiedene Herstellermarken, darunter Ford, Opel, Volvo, Ferrari, Land Rover, Nissan, Alfa Romeo oder Saab. Nach der niederländischen Zentrale hatte im März auch die deutsche Gruppe einen Insolvenzantrag gestellt. Betroffen sind rund 850 Beschäftigte, rund 120 davon in Berlin.

Insolvenzverwalter Andres zeigte sich am Dienstag zuversichtlich, für etliche deutsche Standorte noch Investoren zu finden. Er führe Gespräche mit vier bis fünf ernsthaften Interessenten, die teils über mehrere Filialen verhandelten, sagte Andres. Einzelne Häuser seien jedoch geschlossen worden oder würden bald dichtgemacht – etwa in München- Ost, Mannheim, Essen oder Düsseldorf.

Für die beiden Berliner Standorte in der Goerz- und der Buschkrugallee, beide traditionsreiche Ford-Händler, sollen sich nach Tagesspiegel-Informationen die Cloppenburg-Gruppe (BMW, Berolina-Autohäuser) und die Avag-Holding (Opel) interessieren.

Mit Kritik am Insolvenzverwalter reagierte ein leitender Kroymans-Manager, der nicht genannt werden möchte, auf die Kündigungen in Berlin. „Bis zuletzt hat man uns mit Durchhalteparolen zum Bleiben aufgefordert und versprochen, dass wir von einem Investor übernommen werden“, sagte er. Stattdessen sei Zeit vergeudet worden. Die Kommunikation mit dem Insolvenzverwalter sei schwierig gewesen. Auf einen offenen Brief der Berliner Belegschaft mit der Bitte um Informationen habe dieser vor einem Monat nicht reagiert. „Wir sind an der Nase herumgeführt worden“, sagte der Autohändler. mot

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