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Autoindustrie: IG Metall: Politik gefährdet Opel

Der Opel-Aufsichtsrat und Frankfurter IG-Metall-Bezirkschef Armin Schild hat schwere Vorwürfe gegen die Politik erhoben. Indiskretionen und gezielt gestreute Gerüchte über mögliche Investoren behinderten die Rettung des Autobauers, sagte Schild dem Tagesspiegel.

Berlin - „Das größte Risiko bei der Investorensuche geht im Moment nicht von irgendwelchen Problemen bei Opel aus – sondern von der Politik.“ So seien Meldungen über das Interesse arabischer Investoren von der Politik in Umlauf gebracht worden, „nach meiner Wahrnehmung aus dem Bundeswirtschaftsministerium und aus einer Staatskanzlei“, sagte Schild.

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU), in dessen Bundesland das Bochumer Opel- Werk liegt, hatte sich in die Suche nach einem Investor eingeschaltet und mit Vertretern des Emirates Abu Dhabi gesprochen. „Ich werte diese Informationspolitik entweder als laienhaft oder als Versuch, das Unternehmen zu beschädigen“, kritisierte Schild. „Das sollte unterbunden werden, weil es die vertreibt, die sich ernsthaft für Opel interessieren.“ Investoren, die sich Opel anschauten, hätten kein Interesse, ihren Namen in den Medien zu finden. „Niemand ist gezwungen, sich bei Opel zu engagieren.“ Die IG Metall will an diesem Donnerstag Bedingungen für den Einstieg eines Investors präsentieren.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) wird Opel voraussichtlich bald ein zinsvergünstigtes Darlehen gewähren. Das Geld ist für die Entwicklung neuer Modelle mit schadstoffarmen Motoren bestimmt. „Wir sind mit Opel im Gespräch. Es geht um ein Kreditvolumen von 400 Millionen Euro“, sagte EIB-Vizepräsident Matthias Kollatz-Ahnen dem „Handelsblatt“.mot/HB

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