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AUTOKINDERSITZE IM TEST Gut muss nicht teuer sein: Sicher platziert

Die Hersteller haben im Vergleich zu früheren Tests dazu gelernt. Allerdings ist auf drei Modelle kein Verlass

Autokindersitze werden sicherer. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte: Es gibt nach wie vor Modelle, die erhebliche Mängel aufweisen. Das ergab eine aktuelle Untersuchung der Stiftung Warentest und des Automobilclubs ADAC von 27 Kindersitzen.

So landeten drei Modelle im Test mit der Gesamtnote „mangelhaft“ auf den hintersten Plätzen. Beim aufblasbaren Sitz von „Luftikid“ bemängelten die Prüfer, dass der Seitenaufprallschutz völlig versagte. Dasselbe Problem hatten die Tester mit dem „IWH Trade Max“. Der ADAC kritisiert regelmäßig, dass gesetzlich bis heute kein Seitenaufpralltest für Kindersitze vorgeschrieben ist. Das Verletzungsrisiko bei einem Aufprall von der Seite sei aber mindestens genauso hoch wie bei anderen Unfällen, heißt es beim Automobilclub.

Ebenfalls „mangelhaft“ bewertet wurde der „Cockpit“ von Michelin. Dieser fiel insbesondere im Frontalaufpralltest negativ auf. Der Hersteller hat inzwischen reagiert und die Sitze zurückgerufen. Kunden, die das rund 300 Euro teure Modell gekauft haben, können ihn beim Händler zurückgeben und bekommen dafür einen Gutschein oder einen anderen Sitz – egal von welchem Hersteller sie sind.

Trotz der drei Negativurteile ziehen die Tester insgesamt eine positive Bilanz der Untersuchung. Die Hersteller lernten von Jahr zu Jahr bei der Sicherheit dazu, urteilen sie.

So erhielt der Babysitz „Römer Baby Safe Plus“ sogar die Bestnote „sehr gut“. Das Modell, das für Kinder bis 18 Monate geeignet ist, ist mit rund 280 Euro aber auch eines der teureren im Test. Klarer Vorteil des Römer-Sitzes: das Isofix-System. Sitze, die damit ausgestattet sind, haben stabile Fanghaken, die in Ösen einrasten. Diese wiederum sind fest mit der Autokarosserie verbunden. Die Sicherheit für Kinder wird dadurch enorm erhöht, urteilen die Tester. Ein Nachteil ist allerdings, dass sich diese Kindersitze nicht in jedem Autotyp anbringen lassen. Für welche Autos das gilt, sollte der Kunde beim Fachhändler erfragen.

Aber selbst wenn man den Testsieger Römer allein mit dem Dreipunktgurt fixiert, ist er immer noch „gut“. Und auch viele Sitze, die gar nicht über das Isofix-System verfügen, haben im Test passabel abgeschnitten. So erreichte immerhin die Hälfte aller getesteten Modelle ein „gut“. Darunter war etwa der für 60 Euro sehr günstige Babysitz „Mimas“ von Plus. Für größere Kinder bis 36 Kilogramm empfiehlt sich „Kiddy Comfort pro“ für rund 230 Euro oder „Bébé Confort Moby“ für 139 Euro.

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