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Wirtschaft: Automobilindustrie: BMW fährt Rekordergebnis ein

Der BMW-Konzern dreht in diesem Jahr bei Absatz, Umsatz und Gewinn neue Rekordrunden. Nach einem Gewinnsprung in den ersten sechs Monaten werde vor allem wegen der Trennung von der verlustreichen Rover-Tochter auch für das Gesamtjahr im Konzern eine "deutliche Ergebnisverbesserung" erwartet.

Der BMW-Konzern dreht in diesem Jahr bei Absatz, Umsatz und Gewinn neue Rekordrunden. Nach einem Gewinnsprung in den ersten sechs Monaten werde vor allem wegen der Trennung von der verlustreichen Rover-Tochter auch für das Gesamtjahr im Konzern eine "deutliche Ergebnisverbesserung" erwartet. Das teilte BMW am Dienstag in München mit.

Erstmals sollen dabei trotz Branchenflaute 900 000 Autos der Marken BMW und Mini verkauft werden. Wegen der derzeitigen Modelloffensive erwartet der weiß-blaue Konzern in seinem Kerngeschäft bei BMW-Autos im Gesamtjahr allerdings nur ein stagnierendes Ergebnis.

Im ersten Halbjahr konnte der Konzern den Überschuss auf 934 Millionen Euro (1,8 Milliarden Mark) fast verdreifachen. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit stieg um 136 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte Rover das Ergebnis mit einem Minus von 762 Millionen Euro belastet.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit bei BMW-Autos stieg im Halbjahr um 22,2 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro. Im zweiten Quartal wuchs es allerdings nur noch um 4,9 Prozent. Mit den Quartalszahlen übertraf BMW aber die Analystenerwartungen. Der Halbjahres-Umsatz legte um 6,1 Prozent auf 19,97 Milliarden Euro zu. Der BMW-Aktienkurs stieg zwischenzeitlich um ein Prozent auf 40,80 Euro.

Von der schwächeren Automobil-Konjunktur sind die Münchener nach Ansicht von Analysten unbeeinflusst. Luxus-Marken wie BMW hätten sich in diesem Jahr von der schwachen Nachfrage auf dem Automobilmarkt in Deutschland und Europa abgekoppelt, sagte ein Analyst.

Neue Modelle im Herbst

Mit einer Modelloffensive will BMW weiter der Flaute trotzen. "Ein Meilenstein wird dabei ab Herbst die neue 7er-Reihe sein", sagte Konzernchef Joachim Milberg. Zudem soll von September an der neue Mini auf dem Kontinent verkauft werden. Daneben entwickelt der Konzern derzeit unter anderem die neue 1er-Reihe. In den kommenden Jahren soll das Freizeit- und Geländefahrzeug "X3" sowei ein neuer Rolls Royce auf den Markt kommen.

Die Entwicklungs- und Markteinführungskosten für die neuen Modelle schlagen ab dem zweiten Halbjahr verstärkt auf das Ergebnis durch. "Die Aufwendungen für diese Produkt- und Markenoffensive werden in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres voll zum Tragen kommen", sagte Milberg.

Der Absatz von BMW-Autos stieg im ersten Halbjahr um gut neun Prozent auf 459 835 Auslieferungen. Ohne Berücksichtigung der 30 000 Minis, die BMW noch in diesem Jahr verkaufen will, soll der BMW- Absatz im laufenden Jahr von 822 000 auf 870 000 verkaufte Autos steigen.

Das Absatzplus im ersten Halbjahr war insbesondere auf die große Nachfrage nach dem geländegängigen X5 zurückzuführen. Der Absatz wuchs hier um mehr als 25 000 Verkäufe auf knapp 36 000 Verkäufe. Der 3er und der 5er steigerten den Absatz um 5,7 beziehungsweise 3,5 Prozent.

Dagegen sank die Zahl der verkauften Fahrzeuge der 7er-Reihe vor Einführung des neuen Modells erwartungsgemäß um knapp 15 Prozent auf 17 000 Einheiten. BMW-Motorräder konnten den Halbjahres-Absatz um knapp zehn Prozent auf erstmals gut 50 000 verkaufte Maschinen ausbauen. Der Segment-Umsatz stieg um knapp 15 Prozent auf 627 Millionen Euro.

Mitarbeiterverlust durch Rover-Effekt

Nach der Trennung von Rover im vergangenen Jahr sank die Zahl der Mitarbeiter in der Gruppe bis Ende Juni um 11 840 auf 94 765 Beschäftigte. Bereinigt um den Rover-Effekt stieg der Personalstand um 3,3 Prozent. Im Inland legte die Zahl der Mitarbeiter um 3500 auf gut 71 000 Beschäftigte zu. Der Autobauer fährt nach dem Verkauf der verlustreichen Rover-Tochter stetig auf der Erfolgsspur und erzielte in den vergangenen zwölf Monaten immer wieder neue Absatzrekorde. In den fünf Werken wurden im ersten Halbjahr rund 20 Zusatzschichten gefahren. Das Unternehmen versuche alles, um der hohen Nachfrage nachzukommen, sagte BMW-Sprecher Jürg Dinner.

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