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Autozulieferer: Conti holt sich frisches Kapital

Mit einer milliardenschweren Kapitalerhöhung ist der hoch verschuldete Autozulieferer Continental seine ärgsten Finanzsorgen fürs Erste los.

Hannover - Dem Konzern fließen mit der blitzartig durchgezogenen Transaktion 1,08 Milliarden Euro zu. Großaktionär Schaeffler kann trotzdem die für eine Conti-Beherrschung erforderliche Mehrheit von 75,1 Prozent der Anteile sichern. Einen Großteil der neuen Aktien haben die Banken vorab bei zehn großen Fondsgesellschaften und anderen Investoren untergebracht. Die Conti-Aktie legte am Donnerstag zeitweise um mehr als zwölf Prozent zu. Das lange Warten auf die Kapitalmaßnahme hatte das Papier belastet.

Mit dem Geld zahlt der durch den Kauf der Siemens-Autoelektroniksparte VDO geplagte Konzern einen Teil eines 3,5- Milliarden-Euro-Kredits zurück, der im Sommer fällig geworden wäre. Der Rest dieses Kredits war schon im Dezember verlängert worden – unter der Voraussetzung, dass die Kapitalerhöhung über die Bühne gehen würde.

Keiner der neuen Aktionäre, die vor allem aus Großbritannien und den USA kommen, werde mehr als drei Prozent halten, sagten Banker. Der Streubesitz steigt von elf auf fast 25 Prozent. Die verbleibenden Aktien im Wert von rund 250 Millionen Euro sollen voraussichtlich am Montag im beschleunigten Verfahren platziert werden. Dabei werden auch die Papiere vorläufig zugeteilt, für die die Kleinaktionäre ein Bezugsrecht haben.

Schaeffler hatte selbst kein Geld, um bei der Kapitalerhöhung mitzuziehen, wollte aber verhindern, dass die eigene Conti-Beteiligung auf unter 75 Prozent verwässert wird. In diesem Falle hätte der fränkische Konzern auf den angestrebten Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag verzichten müssen. Dieser ist aber frühestens in drei Jahren möglich. rtr

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