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Wirtschaft: AVM will keinen Betriebsrat

Unruhe beim Berliner Fritz!Box-Hersteller

Berlin - Das Berliner Kommunikationsunternehmen AVM will offenbar die Gründung eines Betriebsrats bei einer Tochterfirma verhindern und setzt nach Angaben von Mitarbeitern die Belegschaft unter Druck. AVM stellt unter anderem DSL- und ISDN-Modems sowie Rooter für die Internetnutzung unter dem Markennamen Fritz!Box her. Angestellte berichteten am Donnerstag, die Geschäftsleitung habe auf einer Belegschaftsversammlung erklärt, dass sie die Gründung eines Betriebsrates bei der Rat, Service und Support GmbH (RSS) nicht akzeptieren werde. Dabei soll nach Gewerkschaftsangaben „durch die Blume“ auch mit Kündigungen gedroht worden sein. Bei der RSS sind etwa 160 Mitarbeiter beschäftigt, AVM hat insgesamt 480 Beschäftigte. Das Unternehmen erzielte 2005 einen Umsatz von 200 Millionen Euro. Von der Geschäftsleitung war bis Redaktionsschluss keine Stellungnahme zu erhalten.

An diesem Freitag sollen die RSS-Mitarbeiter der erst vor kurzem ausgelagerten AVM-Support- sparte über die Einberufung eines Wahlvorstandes zur Gründung eines Betriebsrates abstimmen.

Die IG Metall bestätigte die Vorwürfe aus der Belegschaft. Gewerkschaftssekretärin Petra Jentzsch beschäftigt sich seit einigen Monaten mit Beschwerden von AVM-Mitarbeitern. Ende Juli hatten sich mehrere Mitarbeiter an die IG Metall gewandt, um die Gründung eines Betriebsrates zu veranlassen. „Die Geschäftsleitung hat auf unsere Anfragen nicht reagiert und unseren Termin zur Abstimmung nicht ausgehängt“, erklärte Jentzsch. Als sie selbst Zettel verteilt habe, sei sie des Firmengeländes verwiesen worden. Dem daraufhin verschobenen Abstimmungstermin seien am Donnerstag Drohungen durch die Geschäftsleitung vorangegangen. „Ich glaube, man muss das ernst nehmen“, sagte Jentzsch. jmi

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