zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Balanceakt zwischen Rendite und Risiko

Mit dem Herannahen der Währungsunion wird es manchem Anleger doch etwas mulmig.Wer befürchtet, daß der Euro schwach wird, sollte aber nicht blindlings in Immobilien flüchten, warnt Cord Sürie vor einer einseitigen Perspektive.

Mit dem Herannahen der Währungsunion wird es manchem Anleger doch etwas mulmig.Wer befürchtet, daß der Euro schwach wird, sollte aber nicht blindlings in Immobilien flüchten, warnt Cord Sürie vor einer einseitigen Perspektive."Außerdem sind die guten Immobilien längst verteilt." Mit Immobilienfonds sind sicherheitsorientierte Anleger aber gut bedient, findet Sürie, Direktor bei der Conrad Hinrich Donner Bank und Leiter der Kapitalmarktanalyse für die Hamburger Iduna-Nova-Gruppe.Generell böten sich für Anleger, die über 30 000 DM verfügen, Fondsportfolios an.Ansonsten könnten Risiken nicht ausreichend gestreut werden.Bei ihren Empfehlungen greift die Conrad Hinrich Donner Bank auf die Fonds-Vermögensverwaltung der Hanseatischen Investmentgesellschaft, einer Schwester im Konzern, zurück.Sie hält drei Konzepte parat: die Depots "Sicherheit", "Wachstum" und "Chance".Anleger können sich ihrer Risikoneigung entsprechend entscheiden.

Wer "Sicherheit" wählen will, sollte zu 75 Prozent in offene, europäische Immobilienfonds und zu 25 Prozent in langfristige deutsche Renten gehen, schlägt Sürie vor.Denkbar sei, eine geringe Summe in Geldmarktfonds zu parken.Aus dem eigenen Haus wären das die Fonds Hansaimmobilia (WKN 981770) und Hansarenta (847901).Sürie zufolge hat der Fonds Hansaimmobilia einen Schwerpunkt in Westdeutschland und schließt auch Objekte in den Beneluxstaaten und Großbritannien ein.Die Mietrendite sei vor allem in den Beneluxstaaten höher als in Deutschland.Hierzulande habe die Branche das Tal aber durchschritten.

Stärker wachstumsorientierten Anlegern rät Sürie, das Portfolio zu 35 Prozent in deutsche und europäische Standardwerte-Fonds, zu 32 Prozent in langlaufende deutsche und zu 23 Prozent in internationale Anleihefonds sowie zu 10 Prozent in Geldmarktfonds aufzuteilen.Aus seiner Bank schlägt er folgende Investitionen in Fonds vor: 10 Prozent Hansageldmarkt (WKN 976621), 32 Prozent Hansarenta, 23 Prozent Hansainternational (847908), 18 Prozent Hansaeffekt (847910) und 17 Prozent Hansaeuropa (847915).Hansaeffekt umfaßt deutsche Standardwerte, Hansaeuropa europäische.

Auf der Jagd nach Rendite sollten Anleger auf jeden Fall in den Aktienmarkt einsteigen und dort den Schwerpunkt auf europäische Standardwerte legen.Von deutscher Seite seien aus fundamentaler Sicht derzeit Siemens, Mannesmann und Daimler Benz interessant.Da der Dax mittlerweile von seinem Tiefpunkt im Herbst etwa 1000 Punkte nach oben gelaufen ist, könnte eine Korrektur von rund fünf Prozent ins Haus stehen.Jedenfalls sollten Anleger zugreifen, sobald der Dax unter 4600 Punkte sinke.Dafür könnte Kapital aus dem Geldmarktfonds abgezogen werden.

Investoren, die Wachstum in den Mittelpunkt ihrer Strategie stellten, sollten laut Sürie sogar 73 Prozent in Aktien investieren.Als "Munition für eine Korrektur" sollten 5 Prozent in den Geldmarkt fließen, 22 Prozent verblieben dann im deutschen Rentenmarkt.Aus seinem Hause empfiehlt Sürie: 5 Prozent Hansageldmarkt, 22 Prozent Hansarenta, 33 Prozent Hansaeffekt, 30 Prozent Hansaeuropa und 10 ProzentHansasecur (847902).Letztgenannter Fonds umfaßt deutsche Nebenwerte.

Für die Titel im MDax, dem deutschen Marktbarometer für mittelgroße Werte, ist Sürie zuversichtlich, daß die Nebenwerte im Vergleich zu "Blue Chips" zulegen werden."Die Großanleger schauen bei der Auswahl der Titel nicht auf die Jahresperformance, sondern darauf, welche Titel zur Zeit günstig zu haben sind", gibt der Experte zu bedenken.An deutschen Nebenwerten empfiehlt Sürie Jungheinrich und Deutsche Babcock."Babcock kriegt man zur Zeit auf einem Niveau, als wäre sie noch ein Bankrottwert", wundert er sich.

KATHRIN QUANDT (HB)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false