Wirtschaft: Banken gegen Aufsicht für Hedgefonds

Berlin - Der Bundesverband deutscher Banken setzt sich für strengere Transparenzrichtlinien für Hedgefonds ein. „Ein Irrweg wäre es dagegen, Banken die Beaufsichtigung der Hedgefonds aufzubürden“, sagte Manfred Weber, geschäftsführender Vorstand des Bankenverbands, am Montag dem Tagesspiegel. Im Interesse der Finanzmarktstabilität müsse es beim Treffen der Finanzminister der sieben größten Industrienationen (G 7) am kommenden Wochenende in Essen „weniger um Regulierung, sondern vielmehr um größere Transparenz gehen“. Da Hedgefonds weltweit agierten, könne dies im Wege einer internationalen Vereinbarung erreicht werden. In diesem Zusammenhang sei die jüngst aus den USA signalisierte Gesprächsbereitschaft „ein gutes Signal“.

„In jedem Fall sollten die Fonds selbst zu mehr Transparenz verpflichtet werden“, forderte Weber. Das von der Bundesbank vorgeschlagene freiwillige Rating sei „überlegenswert“. Die Notenbank stellt sich vor, dass Rating-Agenturen nicht nur die Wertentwicklung von Hedgefonds, sondern auch deren eingegangene Risiken bewerten. Angenommen wird, dass Anleger Fonds mit guten Ratings bevorzugen. Fonds, die hingegen keine oder schlechte Ratingnoten bekommen, könnten unter Druck geraten.

Die von Hedgefonds ausgehenden Risiken für das deutsche Finanzsystem sind nach Einschätzung der Bundesregierung überschaubar. Nur wenige Banken hätten nennenswerte Kreditbeziehungen zu Hedgefonds, hieß es in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der FDP, die Reuters am Montag vorlag. Nach Angaben der Branche betrage das Volumen unter drei Milliarden Euro. Grundsätzlich würden Kredite fast ausschließlich auf abgesicherter Basis gegeben. Damit dürften die Risiken für die Banken begrenzt sein. Hedgefonds verwalten nach brancheninternen Schätzungen weltweit rund 1,4 Billionen Dollar. Um auch bei fallenden Kursen hohe Erträge zu erwirtschaften, setzen sie zum Teil riskante Strategien ein. mot

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