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Wirtschaft: Banken ziehen sich immer mehr aus Asien zurück

BASEL (AP).Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) macht sich zunehmend Sorgen wegen der Asienkrise.

BASEL (AP).Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) macht sich zunehmend Sorgen wegen der Asienkrise.In ihrem jüngsten Quartalsbericht unterstreicht die BIZ die Dringlichkeit einer besseren Krisenprävention und -bewältigung.Die Statistiken belegen einen dramatischen Rückzug der Banken aus Teilen Asiens.Die Asienkrise wird von der in Basel ansässigen Bank der Zentralbanken aufgrund der Entwicklungen im zweiten Quartal dieses Jahres ernster eingestuft als bisher.Es müsse sich zeigen, ob die nationalen und internationalen Behörden in der Lage seien, die weltweite Verflechtung der Märkte in den Griff zu bekommen, heißt es im BIZ-Bericht.Behörden und Institutionen seien dabei mit einem mehrfachen Dilemma konfrontiert.Der noch vor der Zuspitzung der Rußlandkrise abgefaßte Bericht bezeichnet die Auswirkungen der Asienkrise im zweiten Quartal auf die Märkte außerhalb Asiens als gravierender als in der ersten Phase und verweist auf die verstärkte Besorgnis über die Lage in Rußland und in anderen Ländern.

Die Hartnäckigkeit der Krise habe der Debatte über Krisenprävention- und Krisenmanagement neue Dringlichkeit verliehen.Bei der Vorbeugung scheint sich im Urteil der BIZ ein Konsens herauszubilden über die Notwendigkeit besserer Information, einer soliden binnenwirtschaftlichen Infrastruktur, geringerer Abhängigkeit von kurzfristigem Kapital sowie einer angemessenen Staffelung der Liberalisierung des Kapitalverkehrs.Dies reiche aber möglicherweise zur Verhütung von Krisen nicht aus.Fragezeichen macht die Bank auch zum Krisenmanagement und verweist auf das Unvermögen der Behörden in den betroffenen Ländern, die nötigen Anpassungen rasch zu verwirklichen.Angesichts der widersprüchlichen Folgen der verschiedenen wirtschaftspolitischen Maßnahmen müsse das Instrumentarium flexibel auf den Gang der Ereignisse abgestimmt werden.Die BIZ verweist auf die vom IWF gelockerten Vorgaben für die Haushaltdefizite.Ebenso sei vielleicht eine rasche Lockerung der Geldpolitik nötig, um die Finanzlage sowohl des Bankgewerbes als auch der Unternehmen und nicht zuletzt des öffentlichen Sektors zu verbessern.Voraussetzung hierfür sei aber wiederum, daß die Behörden die Glaubwürdigkeit zurückgewännen.

Ebenfalls dringend nötig ist laut BIZ eine bessere internationale Zusammenarbeit unter den Aufsichtsbehörden.Entwicklungen wie die Welle von Megafusionen und Allianzen im Finanzgewerbe und die Restrukturierungen auf Derivatmärkten dürften ebenfalls zu einer umfassenden Überprüfung der Aufsicht führen.Diese Herausforderungen würden durch Fragen im Zusammenhang mit der Einführung des Euros und dem Jahr-2000-Problem noch komplexer.

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