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Wirtschaft: Bankgesellschaft Berlin: Kommentar: Die Probleme sind noch nicht gelöst

Beinahe ein ganzes Jahr ist vergangen, seit das Ausmaß des Desasters bei der Bankgesellschaft offenbar wurde. Es hat den Ruf eines Konzerns zerstört, Kunden und Mitarbeiter zu tausenden verunsichert, das Land Berlin an den Rand des finanziellen Ruins gebracht und eine tiefe politische Krise ausgelöst.

Beinahe ein ganzes Jahr ist vergangen, seit das Ausmaß des Desasters bei der Bankgesellschaft offenbar wurde. Es hat den Ruf eines Konzerns zerstört, Kunden und Mitarbeiter zu tausenden verunsichert, das Land Berlin an den Rand des finanziellen Ruins gebracht und eine tiefe politische Krise ausgelöst. Die Probleme des Kreditinstuts sind auch heute noch lange nicht gelöst: Eine ineffiziente, aufgeblähte Struktur, undurchsichtige Verantwortlichkeiten, ein Eigentümer, der seine Entscheidungen neben betriebswirtschaftlichen auch politischen Überlegungen unterwirft - und letztlich einige tausend Mitarbeiter, die aus den erwirtschafteten Beträgen der Bank nicht mehr bezahlt werden können. Zumindest das letzte Problem will der Aufsichtsrat der Bankgesellschaft nun angehen. 4000 Stellen sollen in den kommenden drei Jahren gestrichen werden. Sozial verträglich, wie es heißt. Ob das dem neuen Vorstandschef Hans-Jörg Vetter gelingt, ist mehr als zweifelhaft. Dazu benötigt er Arbeitnehmervertreter, die dieses Ziel unterstützen. Doch die Gewerkschaften blockieren im Detail bereits die vor Jahren geplante Streichung von 1600 Stellen. Genauso wenig kann Vetter ein Viertel der Mitarbeiter bei einem der größten Arbeitgeber dieser Stadt ohne Rückhalt eines starken und entschlossenen Eigentümers abbauen. Doch der Berliner Senat hat vor, die Bank in den kommenden Jahren selbst zu sanieren. Und dass die Berliner Landesregierung in der Lage ist, solch schmerzhafte Personaleinschnitte politisch durchzustehen, dieser Beweis muss in Zukunft erst erbracht werden.

asi

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