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Wirtschaft: BASF investiert Milliarden in Gazprom

LUDWIGSHAFEN (AP).Mit einem Milliardendeal steigt der Chemieriese BASF beim russischen Erdgasunternehmen Gazprom ein, um sich an der Erschließung der russischen Öl- und Gasreserven zu beteiligen.

LUDWIGSHAFEN (AP).Mit einem Milliardendeal steigt der Chemieriese BASF beim russischen Erdgasunternehmen Gazprom ein, um sich an der Erschließung der russischen Öl- und Gasreserven zu beteiligen.BASF-Chef Jürgen Strube und Gazprom-Boss Rem Wjachirew unterzeichneten am Mittwoch in Ludwigshafen einen entsprechenden Kooperationsvertrag, der das bisher größte deutsch-russische Wirtschaftsabkommen darstellt.Für die Ölförderung sowie den Bau von Pipelines und Anlagen wollen die Russen und die BASF-Tochter Wintershall in den kommenden Jahren mehrere Milliarden Mark investieren.Langfristig solle die Kooperation auch auf weitere Geschäftsfelder ausgeweitet werden.

Wintershall und Gazprom kündigten an, sie wollten bis 2001 ihren Marktanteil am deutschen Erdgashandel von zwölf auf 15 Prozent steigern.Beide Unternehmen wollen insbesondere bei der Erschließung von drei großen Lagerstätten in Westsibirien sowie der Region Timan-Petschora zusammenarbeiten.In einem ersten Projekt werde gemeinsam eine Erdöllagerstätte im russischen Archangelsk ausgebeutet."Wir können dort eine halbe Milliarde Tonnen Erdöl fördern," sagte Wjachirew.Weitere Erdöl- und Erdgasförderstätten im Polarkreis kämen später noch hinzu.Deutschland verbraucht den Angaben zufolge jedes Jahr gut 100 Mill.Tonnen Erdöl.Herbert Detharding, Vorstandsvorsitzender der Wintershall AG, mit Sitz in Kassel, rechnet damit, daß in drei Jahren in der Archangelsker Förderstätte produziert werden könne.Zuvor müsse jedoch noch in den Bau der Infrastruktur investiert werden."Wir denken über eine 25prozentige Beteiligung an diesem Ölfeld nach," sagte Detharding.Primär werde BASF in Rußland mit Gazprom zusammenarbeiten.Eine Beteiligung mit weiteren Partnern sei eine Frage von Verhandlungen.

Zu den Auswirkungen des Kosovo-Krieges auf die vereinbarte Kooperation wollten Wjachirew und Strube sich nicht äußern."Ich habe nicht vor, an diesem Krieg teilzunehmen," sagte Wjachirew.Seit 25 Jahren liefere man ohne Unterbrechung.

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