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Bauelemente: Epcos für Fusion offen

Der in die Krise geratene Bauelemente-Spezialist Epcos will sich durch Zukäufe verstärken und schließt dabei auch eine Fusion mit einem Konkurrenten nicht aus.

München - Der kriselnde Bauelemente-Spezialist Epcos will sich durch Zukäufe verstärken und schließt dabei auch eine Fusion mit einem Konkurrenten nicht aus. Internes Wachstum reiche angesichts des globalisierten Wettbewerbs nicht mehr aus, sagte Vorstandschef Gerhard Pegam am Mittwoch auf der Hauptversammlung in München. «Das heißt, dass wir uns mit Partnern verstärken müssen, die vorzugsweise in Asien beheimatet sein sollten.» Dabei seien Akquisitionen und weitere Gemeinschaftsunternehmen ebenso vorstellbar wie eine Fusion. Die Aktionäre kritisierten den Kurs des Unternehmens scharf.

Im vergangenen Geschäftsjahr 2004/05 hatte Epcos auch durch eigene Fehler hohe Verluste gemacht. Unter dem Strich stand ein Minus von 119 Millionen Euro. «Es war ein schwieriges Jahr, dass uns vor große Herausforderungen gestellt und unsere Schwachstellen deutlich aufgezeigt hat», sagte Pegam. Inzwischen seien die Probleme aber angegangen worden.

Aktionärsvertreter äußerten sich aber skeptisch. «Es stellt sich die Frage, ob dieses Unternehmen überlebensfähig ist», sagte Willi Bender von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK). Er bezweifelte, ob die deutschen Standorte wegen der hohen Arbeitskosten noch gehalten werden können. Derzeit beschäftigt Epcos im Inland noch 2000 Menschen. 1999 waren es noch 3300. Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz bemängelte, der Konzernführung fehle eine Vision für die Zukunft.

Die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr bekräftigte Pegam. Im fortgeführten Geschäft - also ohne die in Kürze verkauften Tantalkondensatoren - solle der Umsatz wachsen und ein positives Ergebnis vor Steuern und Zinsen erzielt werden. «Wir werden in 2006 den Turnaround schaffen.»

Die größte Zukunftschancen in der schwierigen Branche sieht Epcos in Asien. «Der Elektronikmarkt in Asien - und da speziell in China - ist der am schnellsten wachsende, aber auch der am härtesten umkämpfte», sagte Pegam. Dabei sei Epcos im vergangenen Jahr hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben. Der Asienanteil am Gesamtumsatz sank von 29 auf 28 Prozent. Hier will der Konzern nun unter anderem durch mögliche Zukäufe gegensteuern. (tso/dpa)

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