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Wirtschaft: Baulöwe vor Gericht: Roland Ernst schuldet eine Milliarde Mark

Die Gläubiger des Baulöwens Roland Ernst haben insgesamt Forderungen von über einer Milliarde Mark angemeldet. Dies teilte das Amtsgericht Heidelberg am Freitag nach der ersten Gläubigerversammlung mit.

Die Gläubiger des Baulöwens Roland Ernst haben insgesamt Forderungen von über einer Milliarde Mark angemeldet. Dies teilte das Amtsgericht Heidelberg am Freitag nach der ersten Gläubigerversammlung mit. Einige Forderungen seien allerdings mehrfach angemeldet worden, zum Beispiel von Banken und ihren Leasingtöchtern. Wie viel Geld Ernst zurück zahlen muss, ist deshalb noch nicht klar. Einer vorläufigen Übersicht zu Folge sei die tatsächliche Schuldenlast mit 581 Millionen Mark jedoch wesentlich niedriger, sagte Insolvenzverwalter Gerhard Walter. Noch bis Ende des Jahres könnten Ansprüche geltend gemacht werden. Eine Fortführung des Geschäftsbetriebes sei nicht zu empfehlen, sagte Walter. An der Versammlung nahmen 96 Gläubiger teil.

Ernst muss sich von Januar an vor dem Landgericht Bochum verantworten. Dem Projektentwickler wird Betrug, Untreue und Bestechung vorgeworfen, ferner auch Steuerhinterziehung. Der Baulöwe soll 6,3 Millionen Mark an Schmiergelder gezahlt haben, um den Zuschlag für Großprojekte der Deutschen Bahn AG zu erhalten. Ernst war bereits im Juni 1996 wegen Beihilfe zur Untreue im Zusammenhang mit dem Konkurs der ostdeutschen Molkerei Sachsenmilch vom Stuttgarter Landgericht zu einer Geldstrafe von 630 000 Mark verurteilt worden. Er war damals als Generalunternehmer bei dem Neubau der Molkerei in Leppersdorf bei Dresden tätig gewesen.

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