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Wirtschaft: Bayer wird ab Donnerstag an der Wall Street gehandelt

Unter Investoren und Finanz-Analysten gilt der Bayer-Konzern als ein behäbiger Koloss. Mit dem Börsengang in den USA nahm sich der Pharma- und Chemieriese erst einmal Zeit und ließ seinen Konkurrenten wie BASF, Celanese oder Schering den Vortritt.

Unter Investoren und Finanz-Analysten gilt der Bayer-Konzern als ein behäbiger Koloss. Mit dem Börsengang in den USA nahm sich der Pharma- und Chemieriese erst einmal Zeit und ließ seinen Konkurrenten wie BASF, Celanese oder Schering den Vortritt. An diesem Donnerstag hat aber auch die Bayer AG den Olymp der Kapitalmärkte erklommen: Als 16. deutsches Unternehmen notiert die Bayer-Aktie an der Wall Street.

Wenn Manfred Schneider in den Morgenstunden den Handelsbeginn einläutet, tickt für den Konzern in den USA eine neue Zeit. Der Vorstandschef setzt dabei nicht nur auf Imagegewinn. Mit dem Börsengang will sich das Unternehmen vor allem eine Akquisitionswährung verschaffen, also Mittel für Firmenzukäufe. "Hier gehört unsere Aktie hin", sagte der Bayer-Chef.

Für den inzwischen umgebauten Konzern rührt Schneider kräftig die Werbetrommel: "Wir sind überzeugt, dass unsere vier neuen Unternehmen blühen und gedeihen werden". Im Dezember hatte sich das Unternehmen nach dem Pannenjahr 2001 eine neue Holdingstruktur verpasst: Die vier Geschäftsfelder Gesundheit, Pflanzenschutz, Chemie und Kunststoffe wurden verselbstständigt. Ab 2003 werden sie unter dem Bayer-Dach als Aktiengesellschaften geführt.

Eigentlich hätte der Börsengang in New York schon im September kommen sollen. Doch das Debakel mit dem Cholesterinsenker Lipobay machte diese Pläne zunichte. Anfang August hatte Bayer den Block Buster (Milliarden-Umsatzbringer) wegen einer Reihe ungeklärter Todesfälle überraschend vom Markt genommen. Die Folge: Der Konzern stürzte in eine der tiefsten Krisen der Firmengeschichte. Der Vorstand zog die Notbremse und verschob kurzerhand die Börsenpläne. Bei Bayer begann das Großreinemachen. Nach Angaben der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) in Düsseldorf ist der Konzernumbau ein wichtiger Schritt für mehr Transparenz. "Für US-Investoren ist das ein Zeichen, dass sich was bewegt bei Bayer und das Unternehmen kein lahmer Wasserkopf mehr ist", sagte Marc Tüngler von der DSW. Mit der Notierung in New York will Bayer auch die Aktionärsbasis in den USA erweitern.

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