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Wirtschaft: Bechstein Pianofortefabrik: Im Jahr 2000 sollen 4000 Klaviere und Flügel verkauft werden - Vorstand verspricht wieder Dividende

Im kommenden Jahr will der Berliner Klavierhersteller Bechstein wieder eine ordentliche Dividende zahlen. Das versprach der Vorstandsvorsitzende der C.

Im kommenden Jahr will der Berliner Klavierhersteller Bechstein wieder eine ordentliche Dividende zahlen. Das versprach der Vorstandsvorsitzende der C. Bechstein Pianofortefabrik AG, Karl Schulze, seinen Aktionären auf der Hauptversammlung am Freitag. Für 1999 zahlt Bechstein keine Dividende. Der Jahresüberschuss von 961 000 Mark verbleibt im Unternehmen und soll für Investitionen eingesetzt werden. Im Juni wurde der Bau einer neuen Produktionshalle im Werk Seifhennersdorf in Sachsen begonnen. Für die Bearbeitung polyesterbeschichteter Gehäuse für Klaviere und Flügel sollen hier fünf Millionen Mark investiert werden. "So ein Werk gibt es bisher nur in Japan", sagte Schulze.

Schulze zeigte auf, dass die Entwicklung im laufenden Geschäftsjahr Grund zum Optimismus gebe: Bechstein wachse entgegen dem Branchentrend. Im ersten Halbjahr konnte Bechstein 1849 Instrumente verkaufen, in den ersten zwei Quartalen 1999 waren es nur 1453 Klaviere und Flügel. Der Umsatz wuchs in den ersten sechs Monaten 2000 im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent auf 18,5 Millionen Mark. Für das zweite Halbjahr sind Aufträge für 1456 Instrumente eingegangen, 1999 seien es nur 634 gewesen, sagte Schulze. Für das Gesamtjahr kündigte der Vorstandsvorsitzende Umsatzerlöse von 36 Millionen Mark an, das wären 27 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Die Zahl der verkauften Instrumente soll von 3329 im Jahr 1999 auf 4000 steigen.

Zu der für die Anleger unerfreulichen Entwicklung des Bechstein-Aktienkurses sagte Schulze, das Papier leide darunter, dass sich die Börseneuphorie allein auf die Unternehmen der Internet- und Technologiewelt konzentriere. "Anleger reißen sich um alles, wo .com draufsteht. Werte der Old Economy sind vielfach - und das behaupte ich auch für uns - unterbewertet", sagte Schulze. Im Gegensatz zu den Neugründungen könne Beschstein statt Fantasie und Storys eine kontinuierliche und nachhaltige Entwicklung vorweisen. Das Unternehmen wolle an der Börse bleiben und durch "wohlüberlegte Aktionen" wachsen. "Der Unterbau für eine Vorwärtsstrategie muss stimmen", sagte Schulze. Man prüfe seine Chancen. So könne man sich eine gemeinsame Zukunft mit dem gerade privatisierten tschechischen Unternehmen Petrof, mit dem Bechstein bereits kooperiert, durchaus vorstellen.

vis

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