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Wirtschaft: Bei Billigfliegern wird die Luft dünner

Von Bernd Hops Der Konkurrenzkampf zwischen den Fluglinien in Europa wird härter. Das bekommen in zunehmendem Maße auch die Angestellten der Gesellschaften zu spüren.

Von Bernd Hops

Der Konkurrenzkampf zwischen den Fluglinien in Europa wird härter. Das bekommen in zunehmendem Maße auch die Angestellten der Gesellschaften zu spüren. Denn billig genug arbeiten Linien erst, wenn die Kosten an jeder Stelle gedrückt werden. Es reicht nicht, wenn die Maschinen fast ununterbrochen in der Luft sind. Es muss auch länger gearbeitet werden. Und da verstehen die beiden Marktführer in Europa – Ryanair und Easyjet – keinen Spaß. Die Angestellten, egal ob Stewardess oder Pilot, haben angesichts der Krise der Luftfahrt keine Wahl – sie müssen die Bedingungen akzeptieren.

Das, was Ryanair und Easyjet zurzeit bei Buzz und Deutsche BA (DBA) praktizieren, ist die klassische Politik von Zuckerbrot und Peitsche. Sie wollen die kleineren Konkurrenten übernehmen – aber nur zu den eigenen Konditionen. Bei Buzz, der ehemaligen Tochter der niederländischen Fluggesellschaft KLM, hat Ryanair erst vor kurzem klar gemacht, dass die Eingliederung nach dem gerade beschlossenen Kauf nur dann erfolgt, wenn die Angestellten neue Lohnstrukturen akzeptieren. Sonst würde Buzz dichtgemacht. Nach ähnlichem Muster baut auch die britische Easyjet eine Drohkulisse für die Mitarbeiter der Deutschen BA auf. Natürlich ist die DBA interessant für Easyjet. Mit den Slots, den Startrechten im Besitz der DBA, würde Easyjet auf einen Schlag den breiten Einstieg in den deutschen Markt schaffen. Doch den wollen die Briten nur, wenn es sich von Beginn an für sie rechnet. Sie wollen vermeiden, wie die bisherige DBAMutter British Airways mehr als ein Jahrzehnt Geld in eine Gesellschaft ohne Aussicht auf Profit zu stecken. Dass es um Alles oder Nichts geht, hat die Pilotenvereinigung Cockpit verstanden. Innerhalb weniger Stunden gingen sie auf den Wunsch von Easyjet ein, kurzfristig weitere Tarifverhandlungen zu führen. Dabei bleibt Cockpit kaum Verhandlungsspielraum. Die Zeiten großer Gehaltssprünge für Piloten, wie noch in den vergangenen beiden Jahren bei der Lufthansa, wird die Branche auf lange Zeit nicht mehr sehen.

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