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Wirtschaft: BEIERSDORF

Nivea soll norddeutsch bleiben

Hamburg, 2003. Seit mehr als hundert Jahren hat der Nivea-Hersteller Beiersdorf sein Hauptquartier in der Hansestadt. Seit mehr als 70 Jahren ist er an der Börse. Genau von dort droht im Herbst des Jahres plötzlich Ärger: Die Allianz will Anteile an dem Unternehmen verkaufen. Interesse zeigt unter anderem der US-Konzern Procter & Gamble. Doch der könnte – so fürchten Beiersdorf, die Stadt und die Aktionäre – das Unternehmen zerschlagen, 3200 Arbeitsplätze sind in Gefahr. Um eine Übernahme zu verhindern, stockt erst die Tchibo Holding ihre Anteile auf, dann übernimmt das Land Hamburg zehn Prozent des Unternehmens. 1,1 Milliarden Euro legt der Senat dafür auf den Tisch. Bürgermeister Ole von Beust (CDU) rechtfertigt die Entscheidung nachträglich so: „Beiersdorf ist ein gesundes Unternehmen, das die US- Konkurrenz plattmachen wollte.“ Ob der Fall wirklich eingetreten wäre, weiß niemand. Für Hamburg jedenfalls zahlt sich das Engagement aus. Als der Senat 2007 seine Aktien wieder abstößt, bleibt ihm ein Gewinn von satten 7,8 Millionen Euro. Beiersdorf hat heute noch einen Stammplatz im Dax. mho

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