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Benzin-Preiskämpfe: Freie Tankstellen drohen mit Kartellamts-Klage

Drängen Energie-Riesen wie Aral die kleine Konkurrenz mit Dumpingpreisen an die Wand? Es sieht ganz danach aus, beschwert sich der Bundesverband Freier Tankstellen.

Die freien Tankstellen sind wegen der regionalen Preiskämpfe auf dem deutschen Benzinmarkt alarmiert. Es gebe Stationen, die mit jedem verkauften Liter Benzin drei Cent verlören, sagte Stephan Zieger, der Geschäftsführer des Bundesverbandes Freier Tankstellen und Unabhängiger Deutscher Mineralölhändler (bft). Falls die Wettbewerbssituation unverändert bleibe, müsse der Verband sich an das Bundeskartellamt wenden.

Es ist nicht zulässig, Benzin unterhalb des Einkaufspreises zu verkaufen, da finanzstarke Konzerne auf diesem Weg kleinere Konkurrenten aus dem Markt drängen könnten. In der vergangenen Woche hatte Marktführer Aral die Preise für Normal- und Superbenzin gesenkt und damit regionale Preiskämpfe ausgelöst. So veröffentlichte die "Bergedorfer Zeitung" Bilder, auf denen der Preisunterschied zweier benachbarter Tankstellen bei den Benzinsorten zwölf Cent je Liter beträgt. "Jeder fährt seine eigene Strategie", sagte ExxonMobil-Sprecherin Gabriele Radke. Ihr Unternehmen wolle nicht unterhalb der Wirtschaftlichkeits-Schwelle verkaufen.

Die freien Tankstellen bezweifeln die Aral-Begründung, nach der die Großhandelspreise in Rotterdam für die Angleichung der Normal- und Superpreise verantwortlich seien. Diese Schere werde sich wieder öffnen. Gegenwärtig ist Normalbenzin in Rotterdam teurer als Superbenzin, vor allem dank gestiegener Nachfrage aus den USA. Super kostet auf dem europäischen Großmarkt 785 bis 790 Dollar je Tonne, Normalbenzin 789 bis 797 Dollar. (ho/dpa)

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