zum Hauptinhalt

BERLIN, aber oho: Betonware

Mit 16 Jahren hat Alexis Oehler das erste Mal eine Wand verputzt. Seine Eltern hatten einen alten Bauernhof gekauft und bauten ihn selbst aus.

Von Carla Neuhaus

Mit 16 Jahren hat Alexis Oehler das erste Mal eine Wand verputzt. Seine Eltern hatten einen alten Bauernhof gekauft und bauten ihn selbst aus. Beton, sagt Oehler, habe ihn schon damals fasziniert. Seit zehn Jahren fertigt der studierte Industriedesigner mittlerweile in seiner Werkstatt Möbel aus Beton: Empfangstresen, Wohnzimmertische, Regale oder Waschbecken. In der Regel sind das Auftragsarbeiten für Privatleute oder Innenarchitekten. „Beton ist ein interessantes Material“, sagt Oehler, „und der Produktionsprozess ist spannend.“ Bevor er den Beton anrührt, fertigt er ein Negativmodell aus Holz an. „Es ist schon etwas verrückt – man baut um die Form herum, die man eigentlich schaffen will“, sagt er. In einem Bottich mischt er Wasser und Leim mit Quarzsand oder Kies und gießt das Gemisch dann in den Holzkörper. Wenn der Beton nach zwei Tagen hart geworden ist, löst er ihn aus. Mehrere hundert Kilo sind seine Stücke dann schwer. Der Transport ist eine Herausforderung. Die wenigsten seiner Kunden kommen aus Berlin. „Hier ist die Zahlungsbereitschaft gering“, sagt Oehler. Seine Möbel gehen vor allem in die Schweiz, nach Holland oder Skandinavien. Carla Neuhaus

Berlin hat gut 160 000 kleine Unternehmen. Jeweils eines davon stellen wir montags bis freitags vor.

ANZEIGE

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false