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Wirtschaft: Berliner Mittelstand ist pessimistisch Negative Entwicklung bei Umsatzund Beschäftigung

Berlin Die Lage des Berliner Mittelstands hat sich weiter verschlechtert. Laut einer Studie der Wirtschaftsauskunftei Creditreform berichten nur noch 18,3 Prozent der Berliner Mittelständler von gestiegenen Umsätzen – vor einem Jahr waren es noch 24,6 Prozent.

Berlin Die Lage des Berliner Mittelstands hat sich weiter verschlechtert. Laut einer Studie der Wirtschaftsauskunftei Creditreform berichten nur noch 18,3 Prozent der Berliner Mittelständler von gestiegenen Umsätzen – vor einem Jahr waren es noch 24,6 Prozent. Auch bei der Ertragslage mussten die Betriebe Einbußen hinnehmen: Innerhalb des letzten halben Jahres konnten nur 12,2 Prozent ihre Gewinne steigern. Im Vorjahr waren es mit 24,6 Prozent noch doppelt so viele. „Man bekommt den Eindruck, dass der Konjunkturaufschwung geht, bevor er gekommen ist“, sagte Creditreform-Geschäftsführer Christian Wolfram bei der Vorstellung der Studie.

Creditreform hatte in diesem Frühjahr wie schon vor einem Jahr Berliner und Brandenburger Mittelständler aus allen Branchen zur aktuellen Geschäftsentwicklung und zu ihren Zukunftsaussichten befragt. Dabei zeigte sich auch mit Blick auf die Beschäftigungssituation ein düsteres Bild. So konnten in diesem Jahr nur rund zwölf Prozent der Betriebe Personal neu einstellen gegenüber knapp 25 Prozent im Vorjahr. Allerdings gab es auch einen leichten Hoffnungsschimmer: Waren im Frühjahr 2004 noch 38,1 Prozent der Mittelständler gezwungen, Personal abzubauen, sind es in diesem Jahr nur noch 25,2 Prozent.

Insgesamt überwiegt in der Branche jedoch der Pessimismus, wie sich in den Zukunftsaussichten der Befragten zeigt. So erwarten nur noch 29,6 Prozent für die kommenden Monate steigende Umsätze. In der letzten Umfrage gaben dies noch 37,3 Prozent an. Noch schlechter ist das Bild bei den Ertragserwartungen: Während im vergangenen Jahr noch 33,3 Prozent auf steigende Gewinnen hofften, sind es nun nur noch 14,8 Prozent. Dies schlägt sich auch in der Investitionsbereitschaft nieder: Der Anteil der Unternehmen, die in naher Zukunft investieren möchten, sank um 0,9 Prozentpunkte auf 34,8 Prozent.

In Brandenburg ist die Lage des Mittelstands sogar noch schlechter. Lediglich jedes vierte Unternehmen (25,8 Prozent) sieht sich zu investieren imstande, vor einem Jahr waren es noch 41,9 Prozent. Besonders düster ist das Bild bei der Personalsituation: Nur 2,6 Prozent der Brandenburger Mittelständler konnten ihren Personalbestand im letzten halben Jahr vergrößern. Bei der letzten Befragung hatten dies zumindest noch 6,2 Prozent angegeben. 43,2 Prozent der Betriebe mussten sich hingegen von Mitarbeitern trennen. Dies ist noch einmal mehr als im Vorjahr, als es 38,8 Prozent waren.

Etwas günstiger stellt sich hingegen die Entwicklung der Umsätze dar. Konnten im Vorjahr nur 6,2 Prozent der Brandenburger Mittelständler ihren Umsatz steigern, galt dies in diesem Jahr immerhin schon für 13,5 Prozent. Die große Mehrheit der Betriebe verzeichnet zwar nach wie vor sinkende Umsätze, allerdings sank ihr Anteil leicht um 1,7 Prozentpunkte auf 67,1 Prozent. awm

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