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Wirtschaft: Berliner Volksbank wird im Kerngeschäft besser

Weiter auf die Hilfe des Verbandes angewiesen – Dividende aus eigener Kraft wird frühestens für 2005 gezahlt

Berlin (dr). Die Berliner Volksbank wird auch im laufenden Jahr auf die Hilfe des Bundesverbandes der Volks und Raiffeisenbanken (BVR) angewiesen sein. „Doch wir halten an dem Ziel fest, im kommenden Jahr die schwarze Null zu erreichen und für 2005 aus eigener Kraft eine Dividende zu zahlen und die Rücklagen angemessen dotieren zu können“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Genossenschaftsbank, Karl Kauermann, bei der Vorlage der Bilanz am Montag in Berlin. Die Zahlen nach den ersten Monaten zeigten, dass es erneut möglich sein sollte, das operative Ergebnis um rund 30 Millionen Euro zu verbessern.

Im vergangenen Jahr gelang nach den Worten von Kauermann ein weiterer Schritt nach vorn. Ihr operatives Ergebnis konnte die Volksbank auf Grund weiterer Kostensenkungen um 34 Millionen Euro auf minus 11,3 Millionen Euro verbessern. Der Betriebsverlust vor Risikobewertung verringerte sich um 51,8 Millionen auf 3,8 Millionen Euro. Erstmalig seit 1996 hat die Berliner Volksbank wieder Ertragssteuern in Höhe von neun Millionen Euro zahlen müssen.

Geprägt wurde das Geschäft durch zwei unterschiedliche Entwicklungen. Zum einen gelang es dem Institut, das Kundengeschäft deutlich auszubauen und die Personal- sowie Sachkosten zu senken. Auf der anderen Seite beklagte Kauermann aber eine nach wie vor „außerordentlich hohe Risikovorsorge“. Der anhaltende Preisverfall auf dem Immobilienmarkt führte zu einem erneuten Anwachsen der Altrisiken, auch die schwierige wirtschaftliche Lage in Berlin und Brandenburg zeigte Wirkung. Die Netto-Risikovorsorge für das abgelaufene Geschäftsjahr belief sich auf 99,8 Millionen Euro und lag damit deutlich über dem Planwert von rund 62 Millionen Euro.

Im Rahmen des Sanierungsvertrages mit dem BVR werden insgesamt 60 Millionen Euro durch die Ausfallbürgschaft der Sicherungseinrichtung abgeschirmt. Des Weiteren erhielt die Volksbank einen Barzuschuss in Höhe von 86,5 Millionen Euro sowie zweckgebundene Zuschüsse etwa für sanierungsbedingte Altlasten im Immobilienbereich – etwa die Verwertung der ehemaligen Zentrale am Potsdamer Platz. Insgesamt hat die Berliner Volksbank damit seit Beginn der Sanierung 1991 rund 1,5 Milliarden Euro vom Verband erhalten.

Dank der Sanierungshilfen wird unterm Strich ein Gewinn von 12,74 (Vorjahr 14,9) Millionen Euro ausgewiesen und eine von fünf auf 4,5 Prozent reduzierte Dividende an die 114600 Teilhaber ausgeschüttet.

Im laufenden Jahr will die Volksbank vor allem neue Kunden gewinnen. Gelang es den Marktanteil seit 1999 von damals rund sieben auf inzwischen elf Prozent zu steigern, soll er schnellstmöglich auf 15 Prozent erhöht werden, sagte der für das Privatkundengeschäft zuständige Vorstand Rolf Flechsig. Allein im vergangenen Jahr gelang es, 50000 neue Privat- und Geschäftskunden zu gewinnen. Rund 50 Prozent davon seien über Empfehlungen gekommen. Insgesamt hatte die Berliner Volksbank zum Ende des vergangenen Jahres knapp 571000 Kunden.

Konsequent fortgesetzt werden soll auch das Kostensenkungsprogramm. So wird die Zahl der Mitarbeiter von 2712 im vergangenen Jahr auf 2520 im laufenden Jahr und 2312 im kommenden Jahr sinken. Im Jahr 2005 sollen dann noch etwa 2261 Personen beschäftigt werden.

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