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Bespitzelung: Lidl muss Strafe zahlen

1,5 Millionen Bußgeld muss Lidl wegen der Bespitzelung seiner Mitarbeiter zahlen. Trotzdem lässt der Lebensmitteldiscounter der Gewerkschaft Verdi zufolge als Arbeitgeber weiterhin zu wünschen übrig. Immer noch behindere Lidl die Arbeit von Betriebsräten.

Der Lebensmitteldiscounter Lidl muss wegen der Bespitzelung von Mitarbeitern ein Bußgeld von insgesamt knapp 1,5 Millionen Euro zahlen. Die Gesamtsumme ergebe sich aus den Einzelstrafen, die die Datenschutzbehörden aus zwölf Bundesländern festgelegt hätten, sagte der baden-württembergische Datenschutzbeauftragte Günter Schedler gegenüber "stern.de". Schedler hat die Federführung in dem Verfahren, da Lidl seinen Sitz im baden-württembergischen Neckarsulm hat. Lidl hatte sich bereits vor < einigen Tagen zur Zahlung der Bußgelder bereit erklärt.   Der Discounter hatte in zahlreichen Filialen Mitarbeiter von Detektiven rechtswidrig überwachen lassen. Sie erstellten etwa detaillierte Gesprächsprotokolle, bespitzelten Beschäftigte auch im Privatbereich oder überwachten sie unzulässig per Video. Medienberichten zufolge muss Lidl zudem wegen langfristiger Datenspeicherung Bußgelder zahlen und weil das Unternehmen es versäumte, eigene Datenschutzbeauftragte zu bestellen.

Bei Lidl gehe es weiterhin verschlossen und misstrauisch zu

Die Gewerkschaft Verdi zeigte sich zufrieden mit dem Bußgeld. "Eine Millionensumme ist auch für ein solches Unternehmen keine
Petitesse", sagte Vize-Vorsitzende Margret Mönig-Raane. Das Bemühen um Verbesserung des Datenschutzes sei erkennbar.
Lidl sei aber längst noch kein vorbildlicher Arbeitgeber. So erschwere der Discounter weiterhin die flächendeckende Gründung von
Betriebsräten, sagte Mönig-Raane weiter. Das zeige, dass in der Haltung der Unternehmensleitung gegenüber ihren Angestellten
einiges nicht in Ordnung ist. Bei Lidl herrsche weiterhin eine "verschlossene und misstrauische Atmosphäre". (AFP)

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