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Wirtschaft: Betriebsrat will Conti lahm legen Empörung über den Vorstandschef

Berlin - Der Betriebsrat der Continental AG will die eigene Produktion blockieren. Wenn Vorstandschef Manfred Wennemer Äußerungen über längere Arbeitszeiten und angeblich ideologische Arbeitnehmervertreter nicht zurücknimmt, würden die Betriebsräte „sämtliche Bestimmungen des Betriebsverfassungsgesetzes und andere rechtliche Bestimmungen penibel einhalten“.

Berlin - Der Betriebsrat der Continental AG will die eigene Produktion blockieren. Wenn Vorstandschef Manfred Wennemer Äußerungen über längere Arbeitszeiten und angeblich ideologische Arbeitnehmervertreter nicht zurücknimmt, würden die Betriebsräte „sämtliche Bestimmungen des Betriebsverfassungsgesetzes und andere rechtliche Bestimmungen penibel einhalten“. Wie es am Donnerstag in Betriebsratskreisen hieß, müsste Conti dann mit mehr als 1000 Streitverfahren rechnen, wenn zum Beispiel Überstunden, Versetzungen und Einstellungen nicht mehr von den Betriebsräten genehmigt würden. Dort wo es noch keine Vereinbarungen über Datenschutz und den Einsatz von Informationstechnologien gibt, sollen entsprechende Regelungen gefordert werden. „Dann können die die Maschinen abstellen“, hieß es in den Kreisen. Ferner wollen die Betriebsräte Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz den Gewerbeaufsichtsämtern melden, was Strafen nach sich zöge.

Auslöser der Konfliktpläne sind Äußerungen von Wennemer in einem Interview. Der Conti- Chef hatte die Entrüstung über den geplanten Abbau von 320 Arbeitsplätzen in Hannover Stöcken als „Ergebnis einer lokalen Moral“ bezeichnet. Initiatoren einer „gewerkschaftspolitisch geschürten Angst“ versuchten sich „von der Globalisierung abzukapseln“. Ferner kündigte er die Einführung der 40-Stunden-Woche an und spekulierte über eine 42,5-Stunden-Woche respektive eine Kürzung des Urlaubs um zwei Wochen.

„Diese Beschimpfungen sind ein bislang einmaliger Vorgang, sie sprechen der in Jahrzehnten gewachsenen Unternehmenskultur Hohn. Diese Äußerungen müssen vom Tisch“, forderte die Betriebsratsspitze. Gerade auch im Pkw-Reifenwerk in Stöcken hätten die Arbeitnehmer „erhebliche Einschnitte hingenommen und so zu den glänzenden Bilanzen beigetragen“. Betriebsräte und die IG Bergbau, Chemie, Energie betonten, sie stünden „zum Gedanken der Sozialpartnerschaft“. Doch „vorführen lassen wir uns nicht“. Im Unternehmen hieß es auf Anfrage, man bemühe sich um einen weiteren Verhandlungstermin mit der IG BCE. alf

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