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Wirtschaft: Betrügereien im Vertrieb von Daimler-Chrysler Manager suspendiert/Ermittlungen aufgenommen

Berlin Die „Unregelmäßigkeiten“ im Daimler-Chrysler-Konzern ziehen womöglich weitere Kreise. „Das Ende der Fahnenstange ist vermutlich noch nicht erreicht“, hieß es am Freitag in Unternehmenskreisen.

Berlin Die „Unregelmäßigkeiten“ im Daimler-Chrysler-Konzern ziehen womöglich weitere Kreise. „Das Ende der Fahnenstange ist vermutlich noch nicht erreicht“, hieß es am Freitag in Unternehmenskreisen. Am Donnerstag war bekannt geworden, dass zwei führende Vertriebsmanager vom Dienst suspendiert wurden. Und zwar der Geschäftsführer der Daimler-Chrysler Vertriebsorganisation (DCVD) Deutschland, Jürgen Fahr, und der Leiter der Niederlassung Hamburg, Walter Missing. Gerüchten zufolge sollen die Beschuldigten Autos deutlich unter dem vorgesehenen Preis verkauft und dafür Provisionen kassiert haben. Bei Daimler-Chrysler spricht man von „Unregelmäßigkeiten in einigen Bereichen der Vertriebsorganisation“. Die DCVD steuert von Berlin aus die 35 Verkaufsniederlassungen in Deutschland mit rund 17000 Mitarbeitern.

Dass im Vertrieb etwas faul ist, deutete sich bereits vor Monaten an, als der DCVD-Chef Eckhard Panka mit 60 Jahren in den Ruhestand ging – kaum freiwillig. Panka hatte Konzernmitarbeiter auf Mallorca zur Hausrenovierung eingesetzt, wurde offenbar verpfiffen und dann in Rente geschickt. Seit Ende Januar ermittelt die Stuttgarter Staatsanwaltschaft gegen Panka. Über den Stand dieser Ermittlungen sowie weiter gehende Nachforschungen gab die Staatsanwaltschaft am Freitag keine Auskunft.

Das Ausmaß der Affäre dürfte frühestens dann klar werden, wenn die konzerninterne Revision, die Konzernchef Jürgen Schrempp unterstellt ist, ihren Abschlussbericht vorlegt. Gerüchten zufolge sind Mitarbeiter weiterer Niederlassungen unter Verdacht. In der Berliner Daimler-Chrysler–Niederlassung wollte sich am Freitag niemand äußern. alf

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