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Wirtschaft: Bis dass der Tod uns scheidet

Marx und Lenin müssten sich im Grabe herumdrehen: Russland hat die Erbschaftsteuer abgeschafft. Genauso wurde sie in Schweden, dem Geburtsland des modernen Sozialstaates, abgeschafft.

Marx und Lenin müssten sich im Grabe herumdrehen: Russland hat die Erbschaftsteuer abgeschafft. Genauso wurde sie in Schweden, dem Geburtsland des modernen Sozialstaates, abgeschafft. In beiden Ländern glaubt man, dass die Steuer ungerecht und wirtschaftlich kontraproduktiv ist. Sie gesellen sich mit Argentinien, Australien, Indien, Kanada, Mexiko und der Schweiz zu den Ländern, in denen der Tod nicht besteuert wird.

Die USA zeichnen sich durch die höchste Erbschaftsteuer der industrialisierten Welt aus. Die staatliche Höchstrate beträgt 45 Prozent bei Erbschaften über 1,5 Millionen Dollar. In Kombination mit der zusätzlichen einzelstaatlichen Besteuerung kommt man leicht auf über 50 Prozent. Der Staat hat also einen größeren Anteil an der wirtschaftlichen Lebensleistung eines Bürgers als dessen Erben. Das klingt ein bisschen kommunistisch – und ist es auch. Laut kommunistischem Manifest muss alles Erbe besteuert werden.

In Russland kam der Vorschlag mit einer Mehrheit von 442 zu zwei Stimmen durch das Parlament. In den USA muss sich Bush sehr anstrengen, um die Senatoren zu überzeugen, dass sie Amerika bei der Abstimmung in diesem Monat für immer von dieser Steuer befreien.

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